Die Vorstellung des Forstbetriebsplans für 2020 durch Revierleiter Florian Pogorzelski stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Hardheimer Gemeinderats am Montag. Das Ergebnis: positiv.
Hardheim. Ein Blick auf den Forstbetriebsplan der Gemeinde Hardheim für das Wirtschaftsjahr 2020, der von der Forstbetriebsleitung erstellt und dem Hardheimer Gemeinderat rechtzeitig vor der Sitzung am Montag zur Verfügung gestellt wurde, lässt klarwerden, was Bürgermeister Volker Rohm mit folgenden Worten auf den Punkt brachte: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen – auch weil wir sehr viel mit Naturverjüngung gearbeitet und stabile Mischwälder aufgebaut haben.“
Denn: Trotz der derzeit mehr als problematischen Rahmenbedingungen ergibt sich noch ein positives Ergebnis. „Dieses ist allerdings hauptsächlich bedingt durch Pachteinnahmen der Windkraftbetreiber“, so der Bürgermeister.
Wie der zuständige Revierleiter Florian Pogorzelski in Vertretung von Forstbetriebsleiter Jörg Puchta dem Gremium rückblickend erklärte, waren „viel Schnee und viel, viel Niederschlag unsere Wünsche für 2019.“ Verständlich, denn die Trockenheit der beiden vergangenen Jahre sei – neben den Käfern – maßgeblich für die Kalamitäten von Nadel- (Fichten) und Buchenwald gewesen. Im Falle des Fichtenbestands würden vermehrt Schäden durch Borkenkäfer auftreten. Die Buchen würden zunächst insbesondere im ungeschützten Bereich am Waldsaum absterben und müssen unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gefällt werden. Der Gesamtschaden sei derzeit noch nicht absehbar.
Markt für Nadelholz schwierig
Der Verkaufspreis für Fichtenstammholz lag Anfang 2018 noch bei rund 90 Euro pro Festmeter, derzeit könne es nur „zum hälftigen Preis“ veräußert werden. „Der Markt für Nadelholz ist zurzeit schwierig“, so Pogorzelski. Der Grund dafür: „Es gibt davon so viel. Dadurch haben wir extrem schlechte Preise.“
Ein Vergleich der Temperaturen von 2018 mit 2019 ergab ein „relativ ähnliches“ Bild. Die Niederschläge hingegen waren 2019 „breiter verteilt“ als 2018, so der Revierleiter, der anschließend auf den Schadholzanfall einging. 2018 bezifferte er diesen mit rund 3200 Festmetern für Hardheim. 2019 schlugen im Hardheimer Wald rund 7000 Festmeter Schadholz zu Buche, darunter „sehr viel Käfer- und Dürrholz“.
Für 2020 ist laut Florian Pogorzelski eine Gesamtnutzung von 13 615 Festmetern und ein Hiebssatz („wir haben viel Laubholz geplant“) von 13 500 Festmetern vorgesehen. Auf Stammholz wird dabei mit 7235 Festmetern der größte Anteil entfallen.
Die Anbau-Stückzahl bezifferte der Revierleiter mit 12 400. In Sachen „Kultursicherung“ sind beispielsweise 23 Hektar („das ist viel“) vorgesehen, 28 Hektar sollen es bei der Jungbestandspflege sein.
Das zu erwartende „Plus“ für das Forstwirtschaftsjahr 2020 bezifferte Pogorzelski – bei vorsichtiger Planung – mit 155 840 Euro. Größter Posten auf der Einnahmenseite (Summe: 863 520 Euro) sind die Erlöse aus Holzerzeugnissen (691 360 Euro). Darüber hinaus sind in der Forstbetriebsplanung 140 000 Euro aus der Verpachtung der Aufstellflächen für die Windenergieanlagen in Gerichtstetten berücksichtigt.
Auf der Ausgabenseite (Summe: 707 680 Euro) schlagen 260 500 Euro für Holzaufbereitung und Rücken zu Buche, das ist die größte Position, dicht gefolgt von den 172 020 Euro für die Beschäftigten. Mit 107 010 Euro werden in dem Zahlenwerk die Bewirtschaftungsbeiträge an den Landkreis beziffert.
Wie Bürgermeister Volker Rohm erklärte, sind für die Forsteinrichtung 2021 (Stichtag 1. Januar 2022) im Vorfeld der Waldbegehungen und der Aufnahme durch die Forsteinrichter bestimmte Vorarbeiten notwendig. Eine „temporäre Betriebsinventur“ wird im Laufe des Jahres 2020 durchgeführt. Die Gemeinde ist an den entstehenden Gesamtkosten von 20 435 Euro zu einem Drittel beteiligt. Insofern sieht die Wirtschaftsplanung 2020 einen Kostenanteil von 6812 Euro vor.
Das Gremium stimmte nach der Vorstellung der Zahlen, Daten und Fakten dem Forstbetriebsplan für 2020 zu. Somit könne, laut Bürgermeister Rohm, der Forsthaushalt in die weitere Planung übernommen werden.
Lobende Worte hatte das Gemeindeoberhaupt für die Förster. „Wir profitieren von ihrer hervorragenden Arbeit.“ So seien in den vergangenen Jahren stets sehr gute Ergebnisse erzielt worden. „Wir haben Bestände, die uns Hoffnung auf weitere erfolgreiche Jahre geben.“
Gemeinderat in Kürze
Unter dem Punkt „Bekanntgaben“ informierte Bürgermeister Rohm über das Ergebnis der Kriegsgräbersammlung. „Insgesamt sind 2262 Euro zusammengekommen.“ Sein Dank ging an die Spender, ebenso wie an die Bundeswehr, die die Haussammlung durchgeführt hat.
Die „große Präsenz“, welche die Mitglieder des Gemeinderats bei den Veranstaltungen (in) der Gemeinde – wie Volkstrauertag, Feuerwehr-Übung und Fastnachtseröffnung – an den Tag legen, war Bürgermeister Volker Rohm einen besonderen Dank wert. Es sei eine Freude, stets so viele Mitglieder anzutreffen, und zeige Verantwortungsbewusstsein. mem
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