Leserbrief - Zu „Eisiger Wind wehte durch die Erftalhalle“ (FN 23. Februar)

„Es werden Anlagen gebaut, die nicht wirtschaftlich sind“

Von 
Steffen Berberich
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Warum werden Anlagen gebaut, die sich wirtschaftlich nicht rechnen? Irgendwann sollten sich die Bürgermeister einmal fragen, ob sie wirklich dem Amt gewachsen sind? Die Form der Informationsveranstaltung wurde doch nur aus dem einen Grund so gewählt, damit sie unbequemen Fragen der Bürger aus dem Weg gehen konnten. Fragen, auf die sie keine Antworten haben oder zumindest öffentlich nicht beantworten können ohne in Verlegenheit zu geraten.

Fakt ist, die Verfahren zur punktuellen beziehungsweise flächenhaften Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) sind nach wie vor offen, da neben den Fragen zur Flugsicherheit vor allem die Gutachten des Büro Beck zum Naturschutz von den Behörden (Regierungspräsidium und Landratsamt) regelrecht zerrissen wurden, sogar mit der Empfehlung, das Verfahren nicht weiter zu betreiben.

Einer der Höhepunkte der sogenannten transparenten Öffentlichkeitsveranstaltung war dann die Diffamierung Becks gegenüber der BGN mit seiner schriftlichen Aussage: Irreführung der Öffentlichkeit durch Falschdarstellung seitens der BGN.

Nochmals zur Verdeutlichung, die Einwände der BGN wurden vom Regierungspräsidium und Landratsamt vollumfänglich bestätigt. Wie können die beiden Bürgermeister denn einem solchen Gutachterbüro weiter das Vertrauen schenken und diesem im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung eine Plattform für solche unsachliche und nachweislich falsche Anschuldigungen bieten?!

Weiter wurde im Rahmen der Veranstaltung bekannt, dass Herr Endreß, Geschäftsführer der Zeag, im Hardheimer Gemeinderat vor der in der Presse erwähnten Abstimmung zur Änderung des bestehenden Beschlusses zur Höhenbegrenzung darum warb, die Anlagen auch in Hardheim nun doch höher bauen zu dürfen, da sich niedrigere Anlagen wirtschaftlich aufgrund neuer Einspeisevergütungen nicht mehr rechnen, was jedoch keine Mehrheit fand.

Ein Höpfinger Bürger kommentierte die neue Höhe auf Waldstettener Gemarkung augenzwinkernd wie folgt: Endlich haben wir mal was Größeres als Horde!

Nun stellt sich aber die Frage, warum man dann auf Hardheimer Gemarkung vier Anlagen bauen möchte, die laut Endreß nicht wirtschaftlich betrieben werden können? Und dann empfiehlt man den Bürgern noch über die Bürgerenergie sich daran zu beteiligen. Ich halte das für verantwortungslos! Das Ganze kommt einem Schildbürgerstreich gleich! Oder vermute ich doch richtig, die beiden Bürgermeister wollen zusammen mit Zeag letztendlich auch in Hardheim die 230 Meter hohen Anlagen bauen, notfalls auch über einem Gerichtsentscheid gegen den Beschluss des Gemeinderats?

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