Leserbrief - Zu „Eisiger Wind wehte durch die Erftalhalle“ (FN 23.2.)

„Übertölpelt und nicht erwünscht“

Von 
Elmar, Ulrike Dietz
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Am vergangenen Mittwoch waren wir Besucher der Bürgerinformationsveranstaltung bezüglich des geplanten Windparks am Kornberg in der Hardheimer Erftalhalle.

Während der kurzen Begrüßung durch den Vertreter der Firma Zeag und die beiden Bürgermeister musste man leidvoll erfahren, dass öffentliche Fragen an die Protagonisten nicht erwünscht und somit verboten wurden! Beim anwesenden Publikum konnte man sofort große Betroffenheit, ja im wahrsten Sinne des Wortes, regelrecht Sprachlosigkeit ob diesem Info-Desaster feststellen.

Als Bürger darf man von Amtsträgern Souveränität und Transparenz in diesem durchaus schwierigen Themenfeld erwarten, aber sicherlich kein offenkundiges Wegducken von möglichen unangenehmen Fragen und Einwänden.

Wieder einmal wurde die Bevölkerung vor den Kopf gestoßen, wieder einmal eine Chance vertan, die entstandenen tiefen Gräben zu schließen! Nein, man fühlte sich an diesem Abend regelrecht übertölpelt, nicht wahrgenommen und eigentlich auch nicht erwünscht! Damit wurde das Glaubwürdigkeitsproblem nicht etwa gelöst, sondern sogar noch verschärft!

Demokratie lebt vom Austausch und Widerstreit der Meinungen. Sind sich die Amtsträger dessen bewusst? Wir beide empfanden dies als reine Propagandaveranstaltung und als einen weiteren unsäglichen Versuch, trotz stichhaltiger und belegbarer Argumente an diesem Wahnsinn festzuhalten und inmitten unseres wunderschönen Waldes auf Kosten von Mensch, Natur und Tieren einen Industriepark unmittelbar vor unser aller Haustüren errichten zu wollen.

Man muss zwangsläufig den Eindruck gewinnen, dass die beiden Bürgermeister mittlerweile als Geisel der Zeag agieren (müssen?) und diesen Windpark mit aller Macht durchboxen (müssen?).

Wenn selbst der Hardheimer Gemeinderat als Vertreter der Bürger im Vorfeld nicht in diesen peinlichen Ablauf eingebunden wurde, muss man sich zudem noch große Sorgen um eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Gemeinderat machen.

Mit großer Betroffenheit verließen wir diese Veranstaltung!

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