Sitzung des Gemeinderats Hardheim - Zwei Anlagen des Windparks "Kornberg" werden zurückgestellt

Änderungen sorgen für Unmut

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Marcel Sowa
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Windräder, wohin das Auge reicht: Bei Pülfringen wird momentan eine weitere Anlage aufgestellt. Ganz so weit ist die Gemeinde Hardheim mit den geplanten Windpark "Kornberg" noch nicht.

© Marcel Sowa

Die Änderungen am geplanten Windpark "Kornberg" beschäftigen auch den Hardheimer Gemeinderat. Nicht alle sind damit einverstanden, wie in der jüngsten Sitzung deutlich wurde.

Hardheim. Der geplante Windpark "Kornberg" hält den Hardheimer Gemeinderat auf Trab: Wie in den Sitzungen des Höpfinger Gemeinderates und des Ortschaftsrates Bretzingen bereits bekannt wurde, sollen von den sechs geplanten Windrädern zwei zurückgestellt werden. Bei zwei weiteren Anlagen - Hö-1 und Ha-3 - plant der zuständige Projektierer "Zeag" (Heilbronn), den Standort jeweils um 18 Meter zu verschieben. Änderungen, die nicht bei allen gut ankommen.

"Auf einmal geht es nur noch um vier anstatt um sechs Anlagen", merkte etwa Gemeinderatsmitglied Dr. Ingo Großkinsky an. Es befinde sich jetzt nur noch ein Windrad auf Hardheimer Seite, dabei habe man doch eine Verspargelung der Landschaft vermeiden wollen. "Mittlerweile wird nur noch nach der ,Salami-Taktik' vorgegangen und einfach mal probiert. Damit bin ich nicht mehr einverstanden", sagte er. Zudem stellte er die Wirtschaftlichkeit des Projektes in Frage, wenn nur noch vier anstatt sechs Anlagen gebaut würden. Und seine Kollegin Simone Richter positionierte sich gegen den Bau der Anlagen. "Die Ausmaße sind bereits in Gerichtstetten erkennbar. Ich bin dagegen", teilte sie ihre Bedenken mit.

"Keine Grundsatzentscheidungen"

Bürgermeister Volker Rohm machte gleich zu Beginn der Sitzung klar, dass es nicht um Grundsatzentscheidungen und -diskussionen gehe. "Ein Windrad mit einer Höhe von 150 Metern kann man nicht verstecken."

Er erinnerte auch daran, dass die Gemeinde die Wirtschaftlichkeit nicht zu prüfen habe. Die Kosten durch den erhöhten Planungsaufwand trage nicht die Allgemeinheit, sondern der Projektierer - auch wenn geplante Anlagen komplett wegfallen. "Dass zwei Anlagen im Planverfahren zurückgestellt werden heißt nicht, dass diese für alle Zeiten vom Tisch sind", so Rohm. Die beiden betroffenen Anlagen mit den Namen Ha-1 und Ha-2 liegen im FFH-Schutzgebiet "Odenwald und Bauland Hardheim" und waren nach der Aussage des Bürgermeisters "von Anfang an umstritten".

Aus den Reihen der Gemeinderatsmitglieder kam anschließend die Frage auf, warum das Hardheimer Gremium überhaupt über die Windenergieanlage Hö-1 abzustimmen habe. Die Antwort des Bürgermeisters klang einfach: Durch die Verschiebung von 18 Metern werde der Turm zwar auf Höpfinger Gemarkung stehen, doch Teile des Fundaments würden auf der Gemarkung Hardheim liegen. Ebenfalls angesprochen wurden die Gründe, die zu dieser Verschiebung führen. Der Richtfunk der Bundeswehr werde gestört, erklärte Rohm, und außerdem werde mit dem neuen Standort ein größerer Abstand zum Flugplatz Walldürn erreicht.

Unterschiedliche Meinungen

Im Anschluss stimmte der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen der punktuellen Änderung der beiden Windräder Ha-3 und Hö-1 mit Ausweisung einer Sonderbaufläche "Wind" aufgrund der Verschiebung der Plankoordinaten sowie dem daraus resultierenden Zielabweichungsverfahren zu.

Ähnlich ging die zweite Abstimmung aus über die öffentliche Auslegung des Entwurfs in Bezug auf die flächenhafte und punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans, Teilbereich Windkraft, im Gebiet "Kornberg": Bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen stimmten sieben Gemeinderatsmitglieder für die Auslegung.

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