Der Kreuzweg in Hettingen wurde vor genau 40 Jahren eingeweiht. Das Projekt war anfangs umstritten und wurde dank vieler Spenden realisiert.
Hettingen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Heimatvereins Hettingen fand am Festsonntag, 18. Juni 1978, die Einweihung des Kreuzweges statt. Doch bis zu diesem großen Freudentag waren viele Hürden zu überwinden.
Der damalige Vorsitzende des Heimatvereines Karl Kirchgeßner, dessen Idee hier in Stein verwirklicht wurde, hatte harte Zeiten zu durchzustehen. Denn sein Vorschlag, einen Kreuzweg zu erstellen, den er einige Jahre zuvor bei einer Generalversammlung des Heimatvereines machte, stieß auf ein erbittertes „Nein“. Man habe in der Kirche einen gemalten Kreuzweg, was brauche man da einen aus Stein – dies waren noch die harmlosen Ablehnungskriterien. Doch Karl Kirchgeßner ließ nicht locker, charterte einen kleinen Bus und fuhr mit einigen Mitgliedern – darunter auch der Schreiber dieser Zeilen – Wochen später nach Mannheim. Denn hier bestand eine Vereinigung der Hettinger Landsleute, der sogenannten „Heddemer-Mannemer“.
Bei den sich in regelmäßigen Abständen treffenden Landsleuten, hielt Karl Kirchgeßner einen Lichtbildvortrag und zeigte die bisher geleistete Arbeiten des Heimatvereines auf. Zum Schluss seines emotionalen Vortrags brachte er seine Idee, der Erstellung eines steinernen Kreuzweges in ihrer Heimatgemeinde Hettingen vor. Spontan rief der Obmann der „Heddemer-Mannemer“ zu einer Spendenaktion auf, die zu einem großen Erfolg wurde.
Fast ein Drittel der Baukosten haben die Landsleute gezeichnet. Erneut stellte Kirchgeßner in der nächsten Generalversammlung seinen Antrag und verwies dabei auf die Spenden der „Heddemer-Mannemer“. Jetzt gab es kein Nein mehr, nur bei der Standortfrage schieden sich die Geister. Als auch diese Hürde überwunden war und der Verlauf des Kreuzweges von der Hohlkapelle bis zur Kapelle „Jesus auf der Wies „im Breitenloh feststand, wurde ein Bauausschuss gegründet, der die nötigen Vorarbeiten leistete. Die Muschelkalksteine die aus einem Steinbruch von Krenzheim bei Grünsfeld stammen, transportierte die Firma Alfons Mackert Bauunternehmung, unentgeltlich zur Werkstatt der Firma Bernhard, Bildhauerkunst Buchen, und dann nach Fertigstellung später an den Aufstellungsort.
Viele freiwillige Helfer
Dem Bildhauermeister Bernhard, dem die völlige freie künstlerische Gestaltung des Kreuzwegs überlassen war, hat in den unförmigen Steinen, passend die Szenen der einzelnen Stationen im Tiefrelief sehr schön gearbeitet. Viele freiwillige Helfer fertigten die Fundamente und andere Arbeiten so, dass schon im Herbst 1977 die ersten fünf Stationen aufgestellt werden konnten. Im März und Mai 1978 wurden die restlich neun Stationen aufgestellt.
So stand dann das Fest zum zehnjährigen Bestehen des Heimatvereines, das vom 17. bis 19. Juni 1978 gefeiert wurde, ganz im Zeichen der Kreuzwegweihe, die der damalige Ortspfarrer Rudolf Hauck vornahm. Nach vorausgegangen Festgottesdienst zog die Gemeinde angeführt von Musikkapelle des Musikvereins Hettingen von Station zu Station, die einzeln durch Pfarrer Hauck den Segen erhielten. Dabei stellte Pfarrer Hauck in seiner Ansprache die große Leistung des Heimatvereines heraus, und forderte die Gemeinde dazu auf, den Kreuzweg, das „Zeichen des Glaubens“ mit Leben zu erfüllen. Dank der vielen großherzigen Spenden konnte der Heimatverein diese 30 000 Mark-Projekt verwirklichen. Dank gilt auch den Frauen Else Ballweg, Else Gremminger, Irmgard Jakel und Armella Schmelcher , die einige Jahrzehnte den Kreuzweg gärtnerisch betreuten. KM
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