Sie schreibt, dichtet und schauspielert: Xenia Hügel hat kürzlich ihren sechsten Lyrik-Band herausgegeben.
Buchen. „Die Liebe in 1000 Farben“ enthält 34 Gedichte, illustriert von der aus Schwarzach stammenden Malerin Irene von Müller-Liebig. Heute wird die Dichterin 35 Jahre alt. Und ihr schönstes Geburtstagsgeschenk hat sie schon vor einigen Tagen erhalten. Sie darf heute auf dem Museumsuferfest in Frankfurt aus ihrem neuesten Gedichtband lesen. Sie hatte einfach eine E-Mail an den Veranstalter geschickt ohne große Hoffnung, so kurzfristig noch in das Programm aufgenommen zu werden.
Umso mehr freut sie sich nun, in der Goethe-Stadt zu lesen. „Das ist für mich eine ganz große Ehre“, sagt sie. Bisher zählt eine Lesung in der Klassiker-Stadt Weimar zu den Höhepunkten ihrer dichterischen Laufbahn.
Fünf Werke veröffentlicht
Seit zwei Jahren schreibt Hügel Gedichte. Und in dieser Zeit hat sie schon fünf Lyrikbänder veröffentlicht: „Meine Wege“, „Für die Kunst“, „Bruchstücke des Glücks“, „Mon Coeur“ und den Kinder-Lyrikband „Ich schenk dir ein Gedicht“. Sie lässt sich von Begegnungen mit Menschen inspirieren, aber auch von der Natur. „Alles, was mit Emotionen zu tun hat, regt mich an.“ So hat sie auch schon Songs geschrieben. Sie nahm Gesangsunterricht, machte bei Workshops für Improvisationstheater und Schauspiel mit und verfasste das Kinderhörspiel „Enie, die Gute-Nacht-Elfe“.
Biografien von Flüchtlingen
Und auch ein neues literarisches Projekt ist sie schon angegangen, und das mit atemberaubender Geschwindigkeit: ein neues Buch mit dem Titel „Black Survivers“. Gemeinsam mit einer Bekannten wird sie die Biografien von 40 geflüchteten schwarzafrikanischen Männern aus Walldürn, Buchen und Heilbronn darstellen.
Während ihre Bekannte die Männer fotografiert, interpretiert Hügel deren Schicksale auf lyrische Weise. Innerhalb von drei Wochen haben die beiden Frauen schon viele Gespräche geführt und 60 Prozent des 80-seitigen Buchs fertiggestellt. Es soll vor Weihnachten erscheinen. „Wir sind alle gleich viel wert, egal welche Religion oder Hautfarbe“, sagt sie. Auch dieses Buch soll die Liebe zum Thema haben, nämlich die Liebe zum Menschen, egal woher er kommt.
Hügel wurde in Miltenberg geboren und wuchs in Amorbach auf. Sie arbeitete für Musikredaktionen in Frankfurt, als Kosmetikerin, Masseurin, pädagogische Mitarbeiterin und im Musikmanagement. Zurzeit ist sie als Marketingassistentin bei der Firma OWA in Amorbach beschäftigt. Die Illustratorin Irene von Müller-Liebig wurde in Schwarzach im Kleinen Odenwald geboren. Sie lebt seit dem Jahr 2010 in Cham in der Schweiz. Mit ihren Bildern will sie die Sprache der Seele zum Ausdruck bringen.
Hügel und Müller-Liebig werden im Herbst in Miltenberg im Yachtclub, in Amorbach im „FIA“ und in Buchen im Klösterle ihre Werke präsentieren. Der Liedermacher Holle Bergmann aus Wörth am Main wird mit eigenen Songs dabei sein. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. „Das werden sehr entspannende Veranstaltungen“, verspricht Hügel. „Meine Lyrik ist positiv verfasst. Ich will Kraft geben.“ Man solle positiv durchs Leben gehen. Denn was man fühle und denke, komme zu einem zurück.
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