Im Main-Tauber-Kreis wurden die ambulanten Einrichtungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus neu ausgerichtet.
Bad Mergentheim. Die bisherige Fieberambulanz in Bad Mergentheim wurde ab 1. August zum neuen „Abstrichzentrum“ umgewidmet. Dafür ist das bisherige Abstrichzentrum in Tauberbischofsheim entfallen.
„In der aktuellen Situation müssen wir jederzeit flexibel auf das Geschehen reagieren und unsere Entscheidungen an veränderte Bedingungen anpassen“, erklärt Landrat Reinhard Frank. Nun sei es erforderlich gewesen, die im Zuge der Corona-Pandemie geschaffenen ambulanten Einrichtungen gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) neu zu ordnen. „Unser atmendes System an ambulanten Einrichtungen entlastet die niedergelassenen Ärzte erheblich und sorgt jederzeit für die notwendigen Testkapazitäten, auch wenn größere Reihentestungen erforderlich sind. Damit wird ein ganz wesentlicher Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet“, sagt der Landrat.
Bei der Vorbereitung der Umstellung habe sich die Zusammenarbeit mit der KVBW, ihrem Pandemiebeauftragten für den Main-Tauber-Kreis, Dr. Franz Hoch, und seinem Stellvertreter Dr. Adalbert Weber wieder bestens bewährt. Im Landratsamt wurde die organisatorische Änderung federführend von Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug begleitet, unterstützt von Kreisbrandmeister Andreas Geyer.
Die bisherige Fieberambulanz in der ehemaligen Tagesklinik in der Wolfgangstraße 2a in Bad Mergentheim wurde ab 1. August zum neuen „Abstrichzentrum“ für den Main-Tauber-Kreis. In der Fieberambulanz wurden seit 22. April Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion oder mit fieberhaften Infekten untersucht und behandelt.
Diese Aufgabe ist nun wieder an die Hausärzte und die Corona-Schwerpunktpraxis im Landkreis übergegangen. Eine Fieberambulanz gibt es seit 1. August im Main-Tauber-Kreis bis auf Weiteres nicht mehr.
Stattdessen wurde das Gebäude zum „Abstrichzentrum“ umfunktioniert. Dies bedeutet, dass keine intensiven Untersuchungen und Behandlungen von Patienten mehr stattfinden, sondern ausschließlich Abstrich-Untersuchungen auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus vorgenommen werden. „Im Gegensatz zu einer Fieberambulanz hat ein Abstrichzentrum die Aufgabe, so viele Testungen wie möglich in kurzer Zeit durchzuführen. Hocheffizient organisierte Reihentestungen – wie bereits in den vergangenen Wochen durchgeführt – können in der Pandemiebekämpfung sehr wichtig sein, beispielsweise bei einem größeren Ausbruchsgeschehen oder wenn viele Kontaktpersonen zu einem Infizierten getestet werden müssen“, macht Landrat Frank deutlich.
Damit ist das „Abstrichzentrum“ für den Main-Tauber-Kreis am dritten Standort seit Beginn der Pandemie untergebracht: Ursprünglich wurde es von Landratsamt, KVBW und Deutschem Roten Kreuz Mitte März innerhalb kürzester Zeit feldmäßig neben dem Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim eingerichtet. Bereits ab 6. April konnte das Abstrichzentrum in ein festes Gebäude verlagert werden, die Sporthalle der ehemaligen Kaserne auf dem Laurentiusberg in Tauberbischofsheim. Hier fanden am Montag, 27. Juli, die letzten Abstriche statt. Nach Rückbau sowie Endreinigung und Desinfektion wurde die Halle zum Monatsende an die Stadt Tauberbischofsheim zurückgegeben. Somit kann nach der Sommerpause wieder der Sportbetrieb starten.
„Ich möchte mich nochmals bei Bürgermeisterin Anette Schmidt bedanken, die hohes Verantwortungsbewusstsein und Kooperationsbereitschaft bewiesen hat, so dass wir das Gebäude fast vier Monate lang unbürokratisch nutzen konnten“, sagt Landrat Frank.
Das Abstrichzentrum Bad Mergentheim steht seit 1. August immer montags, mittwochs und freitags zur Verfügung. An jedem Termin sind im Normalfall bis zu 120 Abstriche möglich. Bei höherem Bedarf können die Kapazitäten kurzfristig gesteigert werden.
Auch im neuen „Abstrichzentrum“ werden ausschließlich Patienten getestet, bei denen der begründete Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus besteht. Personen, die befürchten, sich infiziert zu haben, müssen zunächst telefonisch Rücksprache mit ihrem Hausarzt halten. Am Telefon erfragen Praxispersonal und Ärzte, welche Symptome vorliegen. Liegt nach Einschätzung der Ärzte ein begründeter Verdachtsfall vor, melden sie dies dem Gesundheitsamt. Dieses weist einen Termin zur Beprobung zu und teilt dem Patienten mit, wann er sich beim „Abstrichzentrum“ einfinden soll beziehungsweise wie die weiteren Schritte vor Ort aussehen werden. Darüber hinaus weist das Gesundheitsamt Termine zu, wenn Kontaktpersonen von bestätigt infizierten Personen ermittelt wurden und untersucht werden müssen. Personen, die unangemeldet beim „Abstrichzentrum“ erscheinen, werden abgewiesen.
Die KVBW wird weiter den Betrieb des Abstrichzentrums unterstützen und insbesondere ärztliches Personal sowie medizinische Fachkräfte stellen. Das Landratsamt zeichnet für das Terminmanagement verantwortlich und organisiert als Mieter des Gebäudes die tägliche Reinigung sowie den Sicherheitsdienst. lra
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