Leserbrief - Zu "Diskutieren erwünscht" (FN, 16. Januar)

"Zwiespältigkeit in den Landesverbänden"

Von 
Dieter Popp (Höpfingen)
Lesedauer: 

Sehr geehrter Herr Weigand, vielen Dank für Ihre Reaktion auf unseren Bericht "Die BGN will weiterkämpfen", in der Sie einen Rundumschlag auf die Naturschutzverbände NABU und BUND beklagen. Niemand bezweifelt die dringend nötigen, oft aufopfernden, ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Ortsgruppen der beiden Verbände, in denen Großes geleistet wird und die auch ich schätze.

Was ich beklage, ist die Zwiespältigkeit der Landesverbände, die nach außen auf heile Natur spielen, wollen Partei ergreifen für Mensch und Natur, damit die Welt lebenswert bleibt, wollen Menschen für die Natur begeistern.

Auf der anderen Seite werden Windparks genau in den Gebieten zugelassen, die eigentlich geschützt werden müssten.

Aus diesen Gründen trat bereits im Jahr 2012 der Mitbegründer des BUND, Enoch zu Guttenberg, aus. Der ehemalige Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz Harry Neumann trat ebenfalls zurück. Mindestens ein Vorstandsmitglied des BUND Rheinland-Pfalz gehört gleichzeitig dem Bundesverband Windenergie an, dessen Vorsitzender Hans Albers ist wiederum Mitglied beim BUND.

Ihre Frage, ob der Verfasser schon einmal bei einem der regelmäßigen Treffen einer NABU-Gruppe anwesend war und ob er sich schon an den Amphibienaktionen beteiligt hat, kann ich Ihnen eindeutig mit einem Ja beantworten.

Denn ich bin seit über 30 Jahren selbst Mitglied im Naturschutzbund, war selbst Gründungsmitglied und jahrelang im Vorstand der NABU-Gruppe Hardheim als Schriftführer tätig und habe auch schon tausende Amphibien bei Nacht und Nebel über die Straße getragen.

Ich habe mich aber unter anderem aufgrund dieser Scheinheiligkeit bei dem Thema Windkraft aus der Gruppe zurückgezogen. Und falls die Windräder an dieser sensiblen Stelle am Kornberg gebaut werden, werde auch ich aus diesem Verein austreten.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten