Sonderbach. Für Marco Röhrig, Geschäftsführer von Röhrig Granit, ist die Ausgangslage eindeutig: Wenn sein Unternehmen die Abbaufläche nicht vergrößern kann, wird es auf Dauer keine Zukunft haben. Deshalb soll Richtung Süden vergrößert werden, um das Bestehen der Firma für weitere 25 Jahre zu sichern.
Damit aber würde sich das Steinbruch-Gelände bis auf 380 Meter an die angrenzende Juhöhe heranschieben. Dort betroffene Bewohner taten sich für ihren Protest in einer Bürgerinitiative „Für Schutzwald und Kleines Felsenmeer“ zusammen. Ihre Bezeichnung trägt die Gruppe, weil für die Verwirklichung der Röhrig-Pläne 6,2 Hektar Schutzwald gerodet werden müssten, für die allerdings an anderer Stelle aufgeforstet werden soll. Ebenfalls weichen müsste das Kleine Felsenmeer, das an andere Stelle verlagert werden soll.
Marco Röhrig betont, die Staub- und Lärmbelästigungen würden sich für die Bewohner der Juhöhe auch in Zukunft nicht vermehren; die Zahl der Sprengungen werde ebenfalls nicht erhöht. Die Bewohner der Juhöhe hingegen befürchten zukünftige Schäden an ihren Häusern. Streitpunkt ist auch, dass der frühere Firmenchef Gerhard Röhrig nach Aussage der Bürgerinitiative schon vor 25 Jahren zugesagt hat, den Steinbruch nicht in Richtung Juhöhe auszudehnen. Das wird von Marco Röhrig auch bestätigt. Deshalb habe man damals auch in Richtung Westen expandiert. Heute aber bleibe dem Unternehmen nur noch die Erweiterung in Richtung Süden, um überleben zu können.
Bei den Naturschutzverbänden ist die Meinung nicht ganz einheitlich. Der Nabu hat gegen die Erweiterungspläne nichts einzuwenden und betont das langjährige Engagement der Firma Röhrig für den Naturschutz. Das bestätigt auch der BUND. Er fordert allerdings im Zuge des Genehmigungsverfahrens u. a. eine „juristisch wasserdichte Festlegung und Sicherung einer endgültigen Abbaugrenze insbesondere nach Süden“. Nur dann, so der BUND, werde man zustimmen.
Die Regionalversammlung Südhessen machte im April den Weg für die Antragstellung der Erweiterung beim Regierungspräsidium in Darmstadt frei. hol
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