"Das ist nicht normal"

Nur zur Information: Ich bin kein notorischer Leserbriefschreiber und werde auch auf Gegenbriefe nicht antworten, aber der Beitrag zur Hardheimer Gemeinderatssitzung "Ist das alles normal" bereitete mir bei der Zeitungslektüre zum Frühstück großes Unbehagen. Deshalb sah ich mich als Hardheimer Bürger in der Pflicht, darauf zu reagieren.

Ich weiß nicht, ob es Herrn Dietz vielleicht entgangen ist, unsere und auch seine Bundesregierung hat sich aus gegebenen Anlässen dazu entschlossen, die Energiewende durchzuführen. Dabei sind auch die Kommunen gefordert, ihren Beitrag dazu zu leisten, insbesondere bei der Errichtung von Windenergieanlagen an geeigneten Standorten. Dass man beim Thema "Windkraft" unterschiedlicher Meinungen ist, ist auch in Ordnung. Aber das gängige Prinzip "Windkraft ja - aber nicht bei uns" funktioniert leider nicht.

Ich möchte nun nicht das Windkraft-Thema rund um den "Kornberg" nochmals aufrollen, kann ich auch vermutlich nicht. Aber würden alle scheinbaren Gegenargumente berücksichtigt und das umgelegt auf ganz Deutschland, dann würde sich im ganzen Land kein einziges Windrad mehr drehen.

Oder denken Sie, den Bürgern von Neckarwestheim oder Philippsburg gefällt ihre Aussicht auf die Atomkraftwerke besser als auf ein Windrad mit Spitzenbefeuerung?

Wenn dann ein Bürgermeister zum x-ten Male die gleichen Sachverhalte erläutert und dennoch bei gewisser Klientel ignoriert wird, ist eine gewisse Dünnhäutigkeit auf Dauer wohl nicht vermeidbar und nur allzu menschlich.

Und das wird dann wieder negativ ausgelegt und für Ihre Zwecke benutzt.

Aufgrund Ihrer Formulierungen zu urteilen, geht es Ihnen gar nicht mehr um die politischen Inhalte, es handelt sich, aus welchen Gründen auch immer, nur noch um Polemik.

Polemik bedeutet einen unsachlichen Angriff auf etwas oder jemanden. Das trifft in Ihrem Leserbrief, Herr Dietz, in höchstem Maße zu. Sie dürfen nicht andere der Sonntagsreden bezichtigen, die sie selbst verfassen.

Es ist legitim, dass Sie Bürgermeister Rohm als Bürgermeister nicht bevorzugen, aber es ist nicht legitim, dass sie eine Leserbriefplattform als persönliche Abrechnung benutzen. Denn das "ist nicht normal".