Fußball - Nach der kurzfristigen Sperre des Elzstadions für die Partie Neckarelz gegen Offenbach ist der Ärger noch nicht verraucht

Ulmer nimmt die Schuld auf sich

Von 
Michael Fürst
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Gute Erinnerung: Die Spvgg. Neckarelz (weiße Trikots) gewann am 27. September schon einmal in der "comtech Arena" (Bild). Das soll heute erneut klappen.

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Auch gestern gab es in und um Mosbach nur ein Thema: Das so kurzfristig verlegte Regionalliga-Spiel zwischen der Spvgg. Neckarelz und Kickers Offenbach ins Stadion der SG Sonnenhof Großaspach (wir berichteten). Der Verein sah die Auflagen für eine Austragung im heimischen Elzstadion als erfüllt an, nicht aber die Polizei. "Meine Enttäuschung lässt sich gar nicht beschreiben", wird deshalb Ingo Link, der Vizepräsident der Spvgg., zitiert.

Der Ärger ist aber nicht nur im Verein groß, sondern auch bei den Fans, die nun entweder eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen müssen oder eben aus diesem Grund dem Spiel ganz fern bleiben. Der Spvgg. gehen nicht nur Einnahmen, sondern auch Renommee verloren - ganz zu schweigen von der Stadionmiete, die "Doc" Ulmer und Co. zu berappen haben. "Der Schaden ist wie immer erheblich", sagt deshalb auch der Vereins-Oberste.

"Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter", meint zwar Sascha Döther, Geschäftsführer der Regionalliga Südwest, doch das Grummeln bei der Spielvereinigung ist gut vernehmbar. Man hätte sich mehr Unterstützung seitens der Stadt gewünscht. Ganz offensichtlich ist aber etwas granatenmäßig schief gelaufen. Dr. Thomas Ulmer hält sich bedeckt: "Ich nehme alle Schuld auf mich." Die Faust in der Tasche hat er dabei aber geballt.

Der Zaun in Richtung Bahndamm, dessen Fehlen letztlich zur Absage der Regionalliga-Partie im Elzstadion führte, war von Beginn an vorgesehen und wäre, so Ulmers Information, bis heute auch gestanden. Trotzdem verweigerten Polizei und Stadt die Spielgenehmigung. Oberbürgermeister Jahn ist aus Haftungsgründen froh darüber.

Dass in Sandhausen, im "offiziellen Ausweichstadion" der Spvgg., nicht gespielt werden kann, hat einen ganz banalen Grund: Der SVS spielte gestern in St. Pauli, und viele Mitarbeiter sind mit nach Hamburg gereist und dort bis heute geblieben. Einige von ihnen hätte man jedoch im Hardtwaldstadion benötigt, um solch simple Arbeiten zu tätigen, wie Türen und Tore aufzuschließen.

Tore wollen die Neckarelzer heute trotzdem schießen. Natürlich ist auch Trainer Peter Hogen nicht erfreut über den Zinnober: "Wenn man am Donnerstagmorgen noch nicht weiß, ob man überhaupt spielt, ist das unbefriedigend. An was das alles liegt, weiß ich auch nicht." Er hofft, dass die Mannschaft, der Kizilyar (Rotsperre) fehlt, sich unbeeindruckt zeigt und ein zweites Mal in Großaspach gewinnt: Am 27. September holte die Spvgg Neckarelz in der "comtech Arena", in der sie heute ein Heimspiel bestreitet, einen 2:1-Auswärtssieg. Doch auch Offenbach gewann dort schon. . .

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