Bürgermeisterwahl - Ein historischer Tag für Großrinderfeld / Urnengang war eindeutiges Votum für die Diplom-Verwaltungswirtin

Anette Schmidt ist die erste Bürgermeisterin im Landkreis

Von 
Harald Fingerhut
Lesedauer: 

Die Vorsitzende des Wahlausschusses Helga Koch (rechts) gratulierte am gestrigen Sonntag nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses der neuen Bürgermeisterin Anette Schmidt im Beisein zahlreicher Kommunalpolitiker zu ihrem überwältigenden Wahlsieg.

© Harald Fingerhut

Grossrinderfeld. Kurz vor 18.30 Uhr am gestrigen Sonntag war es amtlich: In Großrinderfeld hat sich Historisches ereignet. Die Bürgerinnen und Bürger Großrinderfelds haben Anette Schmidt nicht nur zu ihrem Gemeindeoberhaupt gewählt, sondern sie auch zur ersten Bürgermeisterin in der Geschichte des Main-Tauber-Kreises gemacht. Sie war die einzige Bewerberin für den Chef-Sessel im Rathaus.

Als Sieger dürfen sich aber auch die Bürger und Bürgerinnen Großrinderfelds fühlen. Mit einer Wahlbeteiligung von über 50 Prozent haben sie ein Zeichen für die Demokratie gesetzt. Die Diplom-Verwaltungswirtin aus Tauberbischofsheim wird ab 23. Juli die Amtsgeschäfte der Kommune übernehmen.

Neuen Weg einschlagen

"Ich bin nahezu sprachlos angesichts der Wahlbeteiligung und des Ergebnisses von über 97 Prozent der Stimmen", freute sich die neue Bürgermeisterin Anette Schmidt, unmittelbar nachdem die Vorsitzende des Wahlausschusses Helga Koch das Ergebnis auf der Rathaustreppe verkündet hatte. "Es ist toll, dass Sie meine Kandidatur so toll angenommen haben. Ich freue mich, in den nächsten acht Jahren mit Ihnen, den Bürgern, den Vereinen und den ehrenamtlich Engagierten einen neuen Weg einzuschlagen. Es wird sich, denke ich, einiges verändern." Stolz sei sie vor allem auf das traumhafte Wahlergebnis.

Allerdings gab es bei der Wahlbeteiligung in den einzelnen Ortsteilen doch einen Ausreißer nach unten und das ist Gerchsheim. Dort haben sich am gestrigen Sonntag nur 33,4 Prozent der Wahlberechtigten zum Urnengang entschlossen. Aber die, die ihr Votum abgegeben haben, wollten ebenfalls Anette Schmidt als neue Chefin im Rathaus sehen. Den größten Erfolg erzielte die Mutter von drei Kindern in Ilmspan. Dort votierten alle Wähler und Wählerinnen für sie.

Zahlreiche Glückwünsche

"Es ist ein bedeutender Tag für Großrinderfeld und ein historischer für den Landkreis", meinte Landtagsabgeordneter Dr. Wolfgang Reinhart (CDU). "Anette Schmidt ist die erste Bürgermeisterin in der Geschichte des 18 Gemeinden umfassenden Main-Tauber-Kreises." Das Wahlergebnis sei ein großartiger Start und ein großer Vertrauensbeweis. "Ich sehe aber auch die Bürger als Sieger dieser Wahl, weil sie mit der doch guten Wahlbeteiligung ihr Demokratieverständnis bewiesen haben."

"Ich stehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge hier", kommentierte Landrat Reinhard Frank ein wenig süffisant den Wahlausgang. "Immerhin verliere ich als ihr Dienstherr eine äußerst kompetente Mitarbeiterin." Doch die Freude und der Stolz über den Wahlsieg und die Tatsache, dass sie als erste Frau auf dem Chef-Sessel eines Rathauses im Landkreis platznehmen werde, überwiege natürlich. Bis vor kurzem habe sie als Sachgebietsleiterin in der Kommunalaufsicht noch über die Bürgermeister gewacht, nun gehöre sie selbst zu dieser Spezies. "Sie haben eines der schönsten Ämter überhaupt nach dem des Landrats, freuen sie sich darauf", meinte Frank abschließend.

"Das ist ein Traumstart im wahrsten Sinne des Wortes", hob Bundestagsabgeordneter Alois Gerig (CDU) hervor. "Das ist ein hervorragender Vertrauensbeweis, und ich bin mir sicher, dass sie diesen Vertrauensvorschuss mit Zins und Zinses Zins zurückzahlen werden." In seinem Wahlkreis ist Anette Schmidt die zweite Bürgermeisterin. In Aglasterhausen sei schon eine Frau seit geraumer Zeit Gemeindeoberhaupt. "Die Zusammenarbeit klappt gut, und ich bin überzeugt, das wird auch mit Ihnen so sein." Vor der Zukunft sei ihm deshalb für die Kommune Großrinderfeld nicht bange. "Ich bin überzeugt, das wird ein harmonisches Miteinander."

Bürgermeister Elmar Haas als Sprecher der Bürgermeister des Landkreises, hieß die neue "Kollegin" Anette Schmidt, im Kreis der Schulzen willkommen und wünschte ein gutes Gelingen und eine glückliche Hand bei der Führung der Amtsgeschäfte.

"Ich freue mich über das tolle Ergebnis und hoffe auf ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis und ein vertrauensvolles und verlässliches Miteinander", gratulierte auch Tauberbischofsheims Bürgermeister Wolfgang Vockel. "Berührungspunkte zwischen Tauberbischofsheim und Großrinderfeld gibt es viele, sei es beim Industriepark A 81 oder in der Verwaltungsgemeinschaft, hier speziell auch beim Ausbau der Windenergie sowie neuerdings auch beim Wasserzweckverband Mittleres Taubertal."

Zum Thema

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten