Im Walldürner Gemeinderat sitzen belesene Leute. Das wurde am Montag bei der Sitzung des Gremiums deutlich: Lessing, Plutarch, Wilde, Hesse, Theodor Heuss, Henry Ford, Roswitha Rudzinski und sogar der Stadtkämmerer wurden bei der Verabschiedung des Haushalts 2016 zitiert. Aber natürlich haben die Gemeinderäte im Vorfeld der Sitzung nicht nur die Klassiker genau studiert, sondern vor allem den Haushalt der Stadt für dieses Jahr.
Und bei der Bewertung dieser Lektüre herrschte trotz der einen oder anderen kritischen Bemerkung große Übereinstimmung: Der Haushalt ist überwiegend kein Buch, das eitel Sonnenschein auslöst. Vielmehr ist es ein Zahlenwerk, das von äußeren Einflüssen geprägt ist, so dass die Autoren - Bürgermeister, Gemeinderat und Kämmerei - nur bedingt Einfluss auf die Handlung nehmen konnten. Die eine oder andere Geschichte hätte mancher sicher gerne noch hineingeschrieben. Aber der Blick auf die Finanzlage hat der Kreativität enge Grenzen gesetzt.
Gute Ideen und Anregungen müssen aber nicht verloren sein. So manches kann man bestimmt auch später noch verwenden, wenn die Drehbücher für die kommenden Jahre geschrieben werden.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Kreativität enge Grenzen gesetzt
Ralf Marker zur Verabschiedung des Haushalts 2016