Konzert im Advent - Nikola Irmai-Koppányi, Julia Haufe, István Koppányi und Edgar Tempel begeisterten mit Werken vieler Komponisten

Stilvolles Ambiente und Musik

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Diverse musikalische "Sahnehäubchen" präsentierten Nikola Irmai-Koppányi, Julia Haufe (Violine), Edgar Tempel (Violoncello) und Ehemann István Koppányi (Klavier) beim "Konzert im Advent" der Musikschule Bauland in Seckach.

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Seckach. Stilvolles Ambiente und Kammermusik vom Feinsten kennzeichneten das gut besuchte "Konzert im Advent" im Silberjubiläumsjahr der Musikschule Bauland, das sich auch Bürgermeister Thomas Ludwig, Rektorin Claudia Hampe, Ehrenbürger Ekkehard Brand und Dr. Hans Cassar als Vorsitzender des Fördervereins nicht entgehen ließen.

Hinweis auf "Amazing Grace"

Moderiert wurde der Abend in der Aula der Seckachtalschule kurzweilig von Nikola Irmai-Koppányi, die in ihrer Begrüßung auch auf den Kartenvorverkauf für das Großprojekt "Amazing Grace" (ab dem heutigen Mittwoch im Bürgerbüro Osterburken und bei der Sparkasse) als Weihnachtsgeschenk aufmerksam machte und stolz die nagelneue Homepage www.musikschule-bauland.de vorstellte, bevor sie zusammen mit Julia Haufe (Violine), Edgar Tempel (Violoncello) und Ehemann István Koppányi (Klavier) diverse musikalische Sahnehäubchen präsentierte.

Lebensfreude vermittelt

Zum Einstieg brachte sie mit den beiden Streichern Domenico Gaetano Donizettis "Trio für Violine, Violoncello und Klavier zu Gehör". Donizetti wird mit 70 Opern-Kompositionen für einen der wichtigsten Opernkomponisten gehalten.

"Seine Opern gehören zum Standardrepertoire der Opernhäuser weltweit. Und trotz schwerer Kindheit vermittelt seine Musik, wie auch dieses Trio Lebensfreude und Leichtigkeit", erklärte die Moderatorin.

Danach ließen Nikola Irmai-Koppányi und Edgar Tempel die zwölf Variationen von Ludwig van Beethoven über ein Thema (Tochter Zion) aus Händels "Judas Maccabäus" erklingen, sozusagen als "Weihnachtshymnus mit strahlendem Glanz".

Klavier und Cello waren dabei in diesem Konzert sowohl solistisch als auch im harmonischen Zwiegespräch zu hören.

Weihnachtliche Klänge ertönten auch in der anschließenden Sonatine für Violine und Klavier Op. 100 von Antonin Dvorak mit Nikola Irmai-Koppányi und Julia Haufe, bevor sich im 4. Satz lebhafte, rhythmische und ruhige, lyrische Passagen abwechselten.

Den grandiosen Abschluss des Konzerts bildete das monumentale Franz Schubert-Trio für Violine, Violoncello und Klavier, das István Koppanyi zusammen mit den beiden Streichern intonierte.

Energisches Hauptthema

Wie die Moderatorin erläuterte, hat der 1. Satz ein für Schubert ungewöhnliche knappes und energisches Hauptthema, dem ein schattenhaftes Seitenthema gegenübertrete, im Rhythmus jazzartig gegen den Takt verschoben, im Klang von jenem untergründigen Beben durchzogen, das die Nähe zur Winterreise ahnen lasse. Den 2. Satz, Andante con moto, habe er umschrieben als einen "Seufzer, der sich bis zur Herzensangst steigern möchte". Der Seufzer liegt im melancholischen Mollthema, das zu Beginn vom Cello über eisigen Staccatoakkorden des Klaviers vorgetragen wird.

Nähe zur "Winterreise"

Die Nähe zu den "Gefrornen Tränen" in der Winterreise sei nicht zu überhören, zumal das Thema tatsächlich auf ein Lied zurückgehe. Schubert solle es dem schwedischen Volkslied "Se solen sjunker" - "Sieh' die Sonne untergehen" nachempfunden haben. Wie Nikola Irmai-Koppányi weiter ausführte, habe Schubert das Finale besonders ambitioniert, Allegro moderato, angelegt. Seine beiden Themen kontrastieren in Tonart, Charakter und sogar in der Taktart. Denn das erste ist ein nonchalanter Tanz in Dur im Sechsachteltakt, das zweite eine unruhig flackernde Tremolomelodie in Moll im duolischen Metrum. Höhepunkt des Satzes ist die Wiederkehr des "schwedischen" Themas aus dem zweiten Satz. Am Ende des Satzes wird die Melancholie endlich durch einen kraftvollen Dur-Schluss überwunden.

Stehende Ovationen und anerkennende Grußworte durch Dr. Cassar und Bürgermeister Ludwig spiegelten die Begeisterung des Publikums für das hohe musikalische Niveau der Künstler und des Abends wider. Für eine gelungene Bewirtung sorgte der Förderverein der Musikschule Bauland mit Astrid Dörflinger und Liz Aumüller. L.M.

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