Tragischer Unfall bei Nassau - 74-jähriger Jäger war nach Erkenntnissen der Polizei vermutlich der Schütze / Kriminalpolizei ermittelt noch

44-Jähriger bei Jagdunfall erschossen

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Bei einem tragischen Jagdunfall ist am Sonntagabend in einem Maisfeld beim Weikersheimer Stadtteil Nassau ein 44-jähriger Mann tödlich verletzt worden.

© Rene Engmann

Nassau. Ein 44-jähriger Mann ist am Sonntagabend bei einem Unfall im Rahmen einer Ansitzjagd in der Nähe des Weikersheimer Stadtteils Nassau erschossen worden. Das teilten die Staatsanwaltschaft Ellwangen und das Polizeipräsidium Heilbronn gestern in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Der Unfall ereignete sich am Sonntag kurz vor 21 Uhr im Jagdbezirk Weikersheim, etwa 200 Meter nordöstlich von Nassau. Nach den derzeitigen Ermittlungen des Kriminalkommissariats Tauberbischofsheim war es vermutlich ein 74 Jahre alter Jäger, der den 44-jährigen Mann während einer Ansitzjagd durch einen Schuss tödlich verletzte.

Der Getötete befand sich zum Unglückszeitpunkt in einem Maisfeld, um in seiner Funktion als Treiber Wildschweine ins freie Feld zu treiben.

Warum die Schussabgabe erfolgte, muss die Polizei jetzt durch die weiteren Ermittlungen klären. Da der 44-Jährige in dem Maisfeld nicht sofort gefunden werden konnte, sollte ein Polizeihubschrauber in die Suche mit einbezogen werden. Jedoch wurde der Mann, der nach Vermutungen der Polizei wahrscheinlich sofort tot war, noch vor Eintreffen des Hubschraubers von anderen Personen aufgefunden. Eine Obduktion wurde anberaumt.

Das Jagdgewehr, das als Tatwaffe in Betracht kommt, wurde beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.

Am Nachmittag meldete sich dann der in Stuttgart ansässige Landesjagdverband Baden-Württemberg zu dem Unfall zu Wort. "Jagdunfälle sind tragisch, aber äußerst selten", schreibt der Verband in einer Pressemitteilung.

"In ihrer Ausbildung lernen Jäger vor allem eines: den sicheren Umgang mit ihrem 'Arbeitswerkzeug', den Schusswaffen", heißt es weiter. Strenge Sicherheitsvorschriften seien jederzeit zu beachten und schränkten das Restrisiko ein. Trotzdem komme es in seltenen Ausnahmen zu Verletzungen oder gar zu Todesfällen. In diesem wie im vergangenen Jahr weise die traurige Statistik je eine verletzte und eine getötete Person durch Jagdunfälle in Baden-Württemberg auf. Der Landesjagdverband nehme diese Zahlen sehr ernst und appelliere an alle Jäger, stets alle verfügbaren Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, damit künftig in dieser Statistik eine glatte 'Null' steht. "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, aber zugleich auch dem Jäger, der über diesen Unfall sicherlich verzweifelt ist", heißt es abschließend aus der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes in Stuttgart.

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