17. Oldtimertreffen - Viele Klassiker aus der Automobil- und Motorradgeschichte auf dem Tauberbischofsheimer Schlossplatz zu bewundern

Handkurbeln und Schwiegermuttersitze

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Vom Ford A wurden in den USA von 1927 bis 1932 über 4,3 Millionen Stück gebaut.

© Büttner

Tauberbischofsheim. Am Wochenende fand rund um das Kurmainzische Schloss in Tauberbischofsheim das 17. Oldtimertreffen des Automobilclubs Tauberbischofsheim im ADAC statt.

Rund 70 Fahrzeuge aus nah und fern waren zur Freude der Veranstalter gekommen, darunter zahlreiche Klassiker aus der Automobil- und Motorradgeschichte der vergangenen Jahrzehnte.

Das älteste Fahrzeug in diesem Jahr war der Ford A Baujahr 1929 von Rudolf Schnitt aus Würzburg. Die Geschichte des Ford A, der in einer Rekordzeit von nur acht Monaten entwickelt wurde, begann im Dezember 1927. Von 1927 bis 1932 baute Ford 4 320 446 Fahrzeuge des Modells A. Vorbesitzer des Fahrzeuges war ein Richter in den USA, der ihn dort viele Jahre gefahren hat bis das Fahrzeug schließlich nach Deutschland kam.

Im Internet entdeckt

Hier entdeckte Rudolf Schmitt seinen Ford A im Internet und seit vier Jahren ist er nun stolzer Besitzer des Gefährts. Als er das Fahrzeug erwarb, war es in einem relativ guten Zustand und er musste nur Kleinigkeiten an der Technik in Ordnung bringen. Der Ford hat einen 3285 ccm-Hubraum und vier Zylinder und für die damalige Zeit stolze 40 Pferdestärken. Er kann auch noch von Hand angekurbelt werden und wird regelmäßig von seinem Besitzer gefahren.

Besonders im Blickfang stand in diesem Jahr auch der Triumph Roadster 2000 Baujahr 1949 von Karl Zitzmann aus Winterhausen. Eine Besonderheit des Fahrzeugtyps, der von 1946 bis 1949 4000 Mal gebaut wurde, ist der berühmte "Schwiegermuttersitz" im Kofferraum.

Mit wenigen Handgriffen kann der Kofferraum dieses Fahrzeugtyps mit den Notsitzen für zusätzliche Mitfahrer "umgebaut" werden. Da es in der Nachkriegszeit in Großbritannien kaum Stahl gab, wurde der Roadster mit einer Aluminiumkarosserie auf einen Eschenrahmen gebaut. Das Fahrzeug ist ein Familienerbstück von der in England lebenden Mutter und schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Viele Jahre stand das Fahrzeug im Schuppen der Familie und ruhte dort im "Dornröschenschlaf". Im Jahr 2010 renovierte der stolze Besitzer sein Schmuckstück und seither ist es wieder auf den Straßen unterwegs.

Erich Volkamer aus Waldbüttelbrunn war zu dem Oldtimertreffen in Tauberbischofsheim mit seinem Fiat 850 S Coupé nach Tauberbischofsheim gekommen.

Das Coupé von Fiat wurde erstmals 1965 beim Genfer Automobil Salon vorgestellt. Das Sport Coupé wurde Mitte 1970 zur dritten Serie weiterentwickelt. Zu den Änderungen gehörten große Doppelscheinwerfer und andere Detailmodifikationen, die jedoch nicht so harmonisch wie die zweite Serie wirkten.

Eingefleischter Fiat-Fan

Statt des Holzimitatlenkrades installierte Fiat ein Lederlenkrad. Die Armaturenbretteinsätze wurden eckiger und waren nicht mehr mit Holzimitat überzogen. Das Fahrzeug fährt stolze 140 Stundenkilometer. Erich Volkamer ist durch und durch ein Fan der italienischen Traditionsmarke und erfährt bereits seit 1965 verschiedene Modelle von Fiat wie er mit glänzenden Augen erzählte. Vor rund fünf Jahren kaufte er das Fahrzeug aus erster Hand und es war beim Kauf noch im Originalzustand, so wie es von Fiat vom Band kam. Neben seinem Fiat hat er noch mehrer alte Motorräder.

Auch Motorräder zu bewundern

Neben den Personenkraftwagen waren auch wieder einige Motorräder mit in Tauberbischofsheim dabei, darunter schöne Maschinen von BMW und eine britische Militärmaschine der Marke Royal Enfield, dessen Fahrer die passende Uniform trug. ubü

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