Kaufmännische Berufsschule Tauberbischofsheim - 20 Schüler und sechs Lehrkräfte überquerten in sieben Tagen die Alpen mit dem Mountainbike

Echte Herausforderung mit Bravour gemeistert

Lesedauer: 

20 Schüler und sechs Pädagogen der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim überquerten in gut einer Woche die Alpen.

© FN

Tauberbischofsheim. 20 Schüler der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim, begleitet von mehreren Lehrkräften, wagten sich in der Endphase des Schuljahres an eine ganz besondere Herausforderung heran: Mit dem Mountainbike erfolgte innerhalb einer Woche, von Ehrwald/Tirol ausgehend, die Überquerung der Alpen. Und alle kamen schließlich müde, aber zurecht stolz, es geschafft zu haben, im italienischen Riva am Gardasee an.

Rund 100 "Interessenten" hatten sich ursprünglich bei einer ersten Infoveranstaltung gemeldet, übriggeblieben sind schließlich jene gut zwei Dutzend Enthusiasten, die das Projekt dann tatsächlich auch in Angriff genommen haben. Trotz eines recht hohen logistischen Aufwands war es das Ziel von Projektleiter, Lehrer Rainer Gräf, möglichst dieses für sie einmalige Erlebnis zu ermöglichen. Und es galt zudem, den Anforderungen aller gerecht zu werden, schließlich war das einzelne Leistungsniveau recht unterschiedlich: Auf der einen Seite echte Downhill-Cracks, auf der anderen Seite Schüler, die das erste Mal auf einem solchen Mountainbike saßen. Deswegen wurde der Tross auch in zwei Leistungsgruppen mit jeweils zwei Begleitpersonen eingeteilt. Und für den Fall der Fälle war bei beiden Teams jeweils ein Begleitfahrzeug mit von der Partie; als verantwortliche Pädagogen saßen die Lehrer Bürckert, Pfannes, Gräf, Fünkner, Kuhngamberger und Mader mit im Boot.

Ehe das Spektakel gestartet wurde, war ordentlich Training im Vorfeld angesagt. Über einen Zeitraum von gut vier Monaten gab es gemeinsame Übungseinheiten, Ausfahrten, Techniktraining und einiges mehr. Jeder sollte bis zum Auftakt mindestens 600 Kilometer in den Beinen haben. War schließlich die konditionelle Grundlage gelegt, mussten auch noch Vorkehrungen gegen diverse Risiken getroffen werden, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

Dann war der Tag gekommen. Mit knapp zehn Kilogramm Gepäck pro Person startete das Unternehmen im österreichischen Ehrwald. Die Strecke führte über Prutz, Mals bzw. Sesvenna-Hütte (Uina-Schlucht), Kalterersee, Trento nach Riva am Gardasee. Besonders in Erinnerung bleibt hierbei die Uina-Schlucht, ein absolutes Biker-Highlight. 14 Schüler hatten sich daran versucht, denn hierfür bedurfte es sehr guter Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und den absoluten Willen, es schaffen zu wollen - und alle haben es gepackt.

Insgesamt war es eine ausgesprochen sympathische, leistungsfähige und -bereite Gruppe, die viel erlebte und Spaß miteinander hatte. Der Service, darunter die tägliche Verpflegung, klappte während der gesamten Tour vorzüglich und die radelnden Pädagogen hatten keinerlei Probleme, den forsch zu Werke gehenden Schülern hinterherzukommen.

Schon Tag zwei des Unternehmens hatte es wahrlich in sich, hier mussten 120 Kilometer absolviert werden.

Die Tour insgesamt war eine Mischung aus Trails und Radweg, um in der Kürze der Zeit eine Alpenüberquerung überhaupt bewältigen zu können. Gerade für die "Novizen" in der Gruppe eine Leistung, die vor wenigen Monaten noch nicht vorstellbar gewesen war.

Ungefähr zehn platte Reifen, ein aufgerissener Mantel, ein gerissener Schaltzug - fast alles wurde direkt vor Ort behoben werden. Und bei etwas "schwierigeren" Fällen war das Begleitfahrzeug mit Ersatzrad immer mit dabei. Die "wetterfesten" Schüler ließen sich auch von gelegentlichen Schauern nicht einschüchtern und lebten den Begriff "Gemeinschaft" im wahrsten Sinne des Wortes aus. "Wir bereuen nichts und wollen es wieder machen", war am Ende in Riva immer wieder zu hören. Für alle war's in jedem Fall ein fantastisches Erlebnis, das in zwei oder drei Jahren in die nächste Auflage gehen soll.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten