Külsheim. Das Deutsche Rote Kreuz ist in Külsheim seit 50 Jahren organisiert, zuerst als Gruppe, dann als Bereitschaft, schließlich als Ortsverein. Beim Rückblick in die wechselvolle Geschichte ist eine interessante Entwicklung zu erkennen.
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg existierte in der Brunnenstadt eine DRK-Gruppe. In den 1950er Jahren gab es Sammlungen durch den bereits bestehenden DRK-Kreisverband. Erster Blutspendetermin in Külsheim war am 30. September 1958 in der alten Festhalle mit 112 Spendern. Die Veranstaltung wurde von der DRK-Bereitschaft Tauberbischofsheim organisiert, örtliche Ansprechpartnerin war Toni Grimm.
Ab dem 21. Januar 1964 fand im Schloss im ehemaligen Handarbeitssaal, dem jetzigen Bürgermeisterzimmer, ein Erste-Hilfe-Kurs mit acht Doppelstunden statt. Die meisten Teilnehmer rief nach Abschluss des Seminars eine DRK-Gruppe als Abteilung der DRK-Bereitschaft Tauberbischofsheim ins Leben.
Gründungsmitglieder
Die Gründungsmitglieder sind Peter Adrian, Cäcilie Bauch, Thea Bausback, Richard Diefenthaler, Elise Fiederlein, Adolf Grimm, Toni Grimm, Albrecht Höfert, Willibald Köhler, Alois Müller, Martha Pfohl, Edeltraud Preissler, Rita Rappold, Elfriede Schüssler, Albrecht Seitz, Theo Seitz, Alfons Stang, Berthold Wolpert und Gebhard Würzberger. Erster Gruppenführer wurde Richard Diefenthaler (Amtszeit von 1964 bis 1967), Kassier Alfons Stang, Schriftführer Adolf Grimm.
Anfang 1965 absolvierten die DRK-Mitglieder und einige Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Külsheim den weiterführenden Sanitätslehrgang. Dazu traf man sich zwölf Doppelstunden im Schloss. Nun durfte Sanitätsdienst geleistet und beim Katastrophenschutz mitgewirkt werden. Entsprechende Dienstbücher als Nachweis für Ausweise stellte man im März 1965 aus.
Blutspendetermine
Am 11. November 1965 organisierte die DRK-Ortsgruppe Külsheim den nun zweiten Blutspendetermin in der Brunnenstatt. Daran beteiligten sich 152 Spendern. Seitdem standen in der Brunnenstadt mit Ausnahme von 1975 jährlich Blutspendetermine auf dem Programm. 1989 gab es erstmals zwei Blutspendetermine, ab 1991 jeweils drei, ab 2009 gar deren vier. Die Spenderzahl blieb über die Jahrzehnte gleich-bleibend gut, fiel nie unter die Zahl von 120. Im Jahr 2003 kam man gar auf einen Spitzenwert von 224 Spendern. Stets sind etwa 20 Helfer notwendig.
Zweiter Gruppenführer des DRK in Külsheim war Karl Bauchrowitz (von 1967 bis 1970). Ihm folgte Engelbert Axmann (1970 bis 1974). Die Ortsgruppe sorgte über die Jahre hinweg dafür, dass sich die eigenen Mitglieder stetig weiterbildeten. Man organisierte Erste-Hilfe-Kurse, an denen Mitglieder von Feuerwehren und Sportvereinen ebenso teilnahmen wie Personen, die den Lkw-Führerschein machen wollten oder "einfach nur" Interesse an der Materie hatten.
Die Gruppe leistete Sanitätsdienste bei Veranstaltungen oder regelmäßig auf den Sportplätzen. Zudem war sie bei Alarm- und Katastrophenschutzübungen mit dabei.
Als jährlich wiederkehrendes Ritual ab Beginn der 1970er Jahre erwiesen sich die Altkleidersammlungen. Der Erfolg ward nach Tonnen bemessen, und es war auch schon einmal ein Fahrschul-Lkw der Bundeswehr unterstützend in den engsten Gassen des Städtchens unterwegs.
Die Ortsgruppe veranstaltete Tanzabende zur Aufbesserung der Kasse. Zur Geselligkeit trugen zahlreiche Grillfeste, Zeltlager, Kappenabende, Ausflügen oder Weihnachtsfeiern bei.
Jugendrotkreuz
Nach dem Abschluss eines Erste-Hilfe-Kurses am 16. Juli 1971 erfolgte die Gründung einer Jugendrotkreuzgruppe (JRK) mit 25 Mitgliedern. Als Gruppenleiter stellten sich Edmund Bauch, Gertrud Stang sowie Linus Vetter, ein in Külsheim stationierter Soldat, zur Verfügung. Im Oktober des gleichen Jahres gliederte sich die DRK-Gruppe Eiersheim mit 13 Mitgliedern in die DRK-Gruppe Külsheim ein.
Zwei Monate später stellte der Kreisverband dem DRK Külsheim einen gebrauchten VW-Bus für Dienstfahrten zur Verfügung. 1972 erfolgte mit Gruppenleitern aus Külsheim die Gründung einer JRK-Gruppe in Steinbach. Beim Kreisentscheid-Leistungsvergleich des Jugendrotkreuzes ein Jahr danach in Steinbach hieß das Siegerteam Külsheim IV.
1974 übernahm mit Alfons Stang ein Mann der ersten Stunde die Führung der DRK-Gruppe Külsheim. Er sollte es bis 2009 insgesamt 35 Jahre an der Spitze bleiben.
Man schaffte sich ein erstes Lanco-San-Zelt (oliv) an und feierte den runden Geburtstag "zehn Jahre DRK-Külsheim" mit einer Schauübung am Schlossplatz.
Die Külsheimer Rotkreuzler trafen sich seinerzeit im Feuerwehrhaus im Mühlweg. Im Juni 1976 schloss man mit der Stadt einen Pachtvertrag ab über eine Teilfläche eines Grundstücks an der Kolpingstraße, zunächst auf 20 Jahre bis Mitte 1996. Zweck war, ein Vereinsheim zu errichten. Ein Jahr später erhielt man die Baugenehmigung für den DRK-Heim-Neubau.
Vereinsheim
Letztlich wurden bis zur Fertigstellung im Jahr 1979 viele Stunden an Arbeitseinsatz geleistet, 21 000 Mark an Eigenmitteln eingebracht, 6000 Mark Zuschüsse verbaut. Die Freude am eigenen Heim währte bis zum Oktober 1991, als man mit der Stadt eine Vereinbarung traf über die Räumung des DRK-Heims zugunsten von Bauplätzen. Es folgten die Demontage des vormaligen DRK-Heims und der Umzug in neue Räume im ehemaligen Real-Gebäude/Bauhof. (wird fortgesetzt) hpw
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