Zum Landesjubiläum - Schlepperfreund Klaus Kubatschka auf 1705 Kilometer langer Fahrt entlang der Landesgrenzen

"Lust auf unser Ländle, Kultur und Natur"

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Klaus Kubatschka legte auf seiner Fahrt zum Landesjubiläum "60 Jahre Baden-Württemberg", einen Zwischenstopp im Freilandmuseum ein. Dort begrüßten ihn Bürgermeister Markus Günther und Museumsleiter Thomas Naumann.

© Herbinger

Gottersdorf. Im Rahmen des Landesjubiläums "60 Jahre Baden-Württemberg" führt Klaus Kubatschka vom 11. bis zum 22. Juni eine "Oldtimer-Schlepperwanderung" mit seinem Porsche Traktor an den Grenzen Baden-Württembergs durch. Die 1705 Kilometer lange Grenzfahrt endet dann nach elf Tagen vor dem Landtag in Stuttgart mit einem Empfang durch Landtagspräsident Guido Wolf.

Auf seinem Weg entlang der Grenzen des Landes, hat er sich als Zwischenstation auch das Odenwälder Freilandmuseum ausgesucht. Durchnässt, aber zufrieden kam Klaus Kubatschka am verregneten Mittwochabend in Gottersdorf an. Dort begrüßten ihn der Vorsitzende des Fördervereins Freilandmuseum, Bürgermeister Markus Günther, und Museumsleiter Thomas Naumann. "Wir freuen uns, dass sie uns als Station ausgesucht haben", so der Bürgermeister. Und Thomas Naumann verriet, dass man dem Gast ausnahmsweise ein Quartier im blauen Haus des Museums hergerichtet habe. Normalerweise sei es nicht üblich, in den Gebäuden zu nächtigen.

Klaus Kubatschka erzählte bei seiner Ankunft, warum er sich fürs Freilandmuseum als Zwischenstopp entschieden hat: "Ich möchte bei der Tour die östlichsten, nördlichsten, westlichsten, südlichsten und tiefsten Landespunkte anfahren. Da passte Gottersdorf einfach gut dazu."

Der Schlepperfreund stammt aus Ebersbach an der Fils und "hatte schon immer eine Leidenschaft für Oldtimer Autos und Traktoren".

Mit seinem 18 PS starken Schlepper ist er am 11.Juni an der Festung Hohenneuffen, oberhalb von Esslingen, in Richtung Ulm gestartet. "Ich fahre mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde, entgegen dem Uhrzeigersinn an den Grenzen der Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Frankreich und Schweiz. Insgesamt durchfahre ich dabei circa 360 Ortschaften. Manchmal kommt es auch vor, dass die Leute mich ansprechen, weil sie mich zuvor im Fernsehen gesehen haben. Ich lerne auf jeden Fall viele neue und nette Leute kennen", schildert Kubatschka.

Nicht die erste Tour

Er möchte mit seinem Geburtstagsbeitrag "Lust auf unser Ländle, Lust auf Kultur, Lust auf Natur" machen. "Mein Reisebericht erscheint in ,Oldtimer-Schlepperfreund' der Bulldog- und Schlepperfreunde Württemberg. Ich berichte darin in Wort und Bild über grenznahe Kulturdenkmäler, geografische Grenzpunkte und ,geteilte Grenzorte' an der Grenze Baden-Württembergs."

Klaus Kubatschka wusste, was ihn erwartet, denn er ist nicht zum ersten Mal auf einer Schlepperwanderung, aber er ist zum ersten Mal alleine unterwegs. "Ich war schon einmal gemeinsam mit einem Freund in Bayern auf einer Schlepperwanderung."

Es sei aber nicht nur mit vielen schönen Erlebnissen verbunden, sondern auch sehr teuer und anstrengend. "Diese Strapazen kann und will nicht jeder auf sich nehmen." Der Traktor hat zwar kein Verdeck, weil es diese 1957, als der Traktor gebaut wurde, noch nicht gab. Aber der Fahrer hat dafür gute Kleidung, mit der er fast jedem Wetter trotzen kann. Bei Hagel und Gewitter fährt er allerdings nicht. Aber nicht wegen der Kleidung, sondern weil es ihm zu gefährlich ist.

Ausgerüstet wie ein Bergsteiger

"Ausgerüstet bin ich wie ein Bergsteiger. Ich habe alles was ich brauche dabei - Kleidung für jedes Wetter, ausreichend Getränke und Kleinigkeiten zum Essen." Nicht zu vergessen sind seine Karten, um die Orientierung zu behalten. Er hat sich schon im Vorfeld gut vorbreitet und ist seine Strecke, auf den in Folie ein gepackten Kartenausschnitten nachgefahren.

"Im Auto fahre ich normalerweise mit dem Navigationssystem. Auf dem Traktor aber bringt es mir aber mehr Nachteile. Es zeigt mir die Strecken, auf denen ich mit dem Traktor fahre, gar nicht an. Und würde immer wieder versuchen, mich auf Straßen zu leiten, auf denen man schneller voran kommt. Also müsste ich mein Ziel von einer Ortschaft zur nächsten immer wieder neu eingeben und doch die Karte benutzen."

Seine Übernachtungsmöglichkeit im "blauen Haus" des Museums verlängerte er gleich um eine Nacht, weil er am Donnerstag noch einen Abstecher nach Hesseneck und zum Limes machen will. "Mich interessieren die Andenken von kleinen Dörfern." Seine Grenzfahrt wird er dann am Freitag fortsetzen. "Da geht es dann zuerst mal zur nächsten Station nach Laudenbach und dann durch den Schwarzwald", freut sich der Traktor-Fan. steh

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