Unterschriften überreicht - Bürgerinitiative "Keine weiteren Windräder in und um Reinhardsachsen / Kaltenbrunn" übergab Liste an den Bürgermeister

"Einschränkungen der Lebensqualität"

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Reinhardsachsen. Die Bürgerinitiative "Keine weiteren Windräder in /um Reinhardsachsen / Kaltenrunn hat eine Liste mit 181 Unterschriften an Bürgermeister Markus Günther übergeben. Die Initiative wendet sich gegen das geplante Windenergie-Vorranggebiet "Tannenäcker". Die Fortschreibung des Teilflächennutzungsplans Windkraft steht am Montag auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Die Unterschriften wurden innerhalb einer Woche nach der Informationsversammlung am 12. Juni gesammelt.

In einem offenen Brief an die Gemeinderäte hat die Initiative die aus ihrer Sicht bestehenden Probleme aufgelistet.

Durch den Bau von Windrädern in dem Vorranggebiet müssten "wir deutliche Einschränkungen unserer Lebensqualität hinnehmen". Folgende Punkte werden angeführt:

Einkreisung / Umzingelung: Reinhardsachsen/Kaltenbrunn wird durch weitere Windräder"eingekreist". Landschaftsbild und Lebensqualität werden dadurch negativ belastet. Touristische Aktivitäten werden in unserem Erholungsort, an deren Übernachtungszahlen auch die Stadt Walldürn partizipiert, zum Erliegen kommen, da Studien zufolge Urlaubsgäste umzingelte Gebiete meiden.

Mindestabstand: Entgegen der Empfehlung der neuen Landesregierung (Koalitionsvertrag mindestens 1000 Meter), liegt der Plan nur bei 750 Metern Abstand zum nächsten Wohngebiet.

Lärmbelästigung: Man könne von einer Dauerlärmbelästigung ausgehen, die aufgrund der räumlichen Nähe und der Vielzahl der angedachten Anlagen deutlich über der heute schon teilweise hörbaren Belastung der Windräder aus Windischbuchen liegen wird. Hier gebe es keine Grund-Alltagsgeräusche die das übertönen werden. "Wir haben uns gerade wegen der Ruhe für unseren Wohnort entschieden", heißt es weiter.

Infraschall-Belastung: Auch wenn Infraschall im Normalfall von Menschen nicht wahrgenommen wird, belegen Studien, dass ein Teil der Bevölkerung darunter dauerhaft, zum Beispiel mit Schlafstörungen, leidet.

Lichteffekte/"Leuchtfeuer" in der Nacht: Das Landschaftsbild wird durch weitere Windräder und "Leuchtfeuer" negativ beeinflusst. Touristen werden dadurch ebenfalls abgeschreckt.

Schattenwurf: Insbesondere im Erholungspark ist, durch die heute bei modernen Windrädern übliche Höhe, Schattenwurf zu erwarten.

Tierwelt: Die als unwesentlich eingestufte Tierwelt-Belastung (Fledermäuse, Roter Milan, Schwarzstorch, etc.) ist in Frage zu stellen. In früheren Gutachten gab es diesbezüglich weitere Einschränkungen.

Weitere Aspekte sind sinkende Immobilienwerte, die zum Beispiel im Erholungspark zu nicht mehr veräußerbaren Häusern führen können und Eisabwurfgefahr im Winter.

Die Unterzeichner fordern die zuständigen Entscheidungsträger dazu auf, die notwendigen Schritte gegen die geplanten Windkraftanlagen zu unternehmen und eine Ausweisung von Flächen zur Errichtung von Windkraftanlagen in/um dem Erholungsort Reinhardsachsen / Kaltenbrunn abzulehnen. "Wir sprechen uns mit unserer Unterschrift gegen weitere Windräder an und um unseren Wohnort aus und fordern den Erhalt unserer Wohn- und Lebensqualität, gewachsenen Landschaftsbildes und unserer idyllisch und lärmarmen Heimat."

Die Hauptforderungen sind: Keine Einkreisung / Umzingelung unserer Ortsteile durch weitere Windräder und die Erhöhung der Mindestabstände analog der inzwischen in Bayern seit November 2014 geltenden "10 H - Regel". Das sind (zehn Mal so viel Abstand zu Wohngebieten wie die Höhe der Windräder, im Regelfall somit mindestens 2000 Meter. Notfalls gibt es eine Minimalforderung: Mindestens 1000 Meter zum nächsten Wohngebiet, gemäß den Empfehlungen der neuen Landesregierung.

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