Bürgermeister Rohm - Stellungnahme zum Windpark "Kornberg"

Wunsch nach "Normalität"

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Hardheim. In der letzten Gemeinderatsitzung vor der Sommerpause drehte sich nochmals alles um den geplanten Windkraftstandort "Kornberg/Dreimärker". Bürgermeister Rohm eröffnete die Tagesordnung mit einer Stellungnahme an die "Bürger und Gemeinderat von Hardheim" unter dem Motto "Ich wünsche mir wieder Normalität".

"Täglich sind es die großen, aber auch die vielen kleinen Kriege, die uns zermürben und verletzen. Die Bereitschaft zu körperlicher Gewalt und tätlicher Auseinandersetzung nimmt zu, der Respekt vor der Polizei, aber auch der Gesundheit und der Würde des anderen nimmt ab. Der Umgang miteinander hat bei Meinungsverschiedenheiten schnell Grenzen erreicht, ja manchmal überschritten.

Zur Sicherung von Wohlstand und Lebensstandard ist unsere Gesellschaft von Energie abhängig, die es ab 2020 nicht mehr in der gewohnten Art geben wird. Nach dem politischen Willen aller Parteien sollen erneuerbare Energien dazu beitragen, dass zumindest Arbeit und Zuhause "normal" bleiben. Wir sind aufgefordert, unseren Teil dazu beizutragen und haben die Wahl, geeignete Flächen für die erneuerbaren Energien bereitzustellen oder generell alle Flächen, die im Windatlas als "geeignet" ausgewiesen sind, zu riskieren."

Der Gemeinderat habe sich fast vier Jahre lang mit diesem Thema beschäftigt. "Er muss zum Wohl aller seine Entscheidung fällen, ein weiteres Zögern oder Abwarten ist nicht möglich." Seit der Entscheidung zwischen Krankenhaus und Schwimmbad habe wohl kein Thema mehr die Gemeinde so beschäftigt. "Aber eines war damals anders: Man hat die Entscheidung der gewählten Vertreter und des Bürgermeisters damals akzeptiert - keine Anfeindungen, keine Tritte unter die Gürtellinie, kein Ausgrenzen. Hier würde ich mir wünschen, die Normalität kehre zurück. Hier wünschte ich mir, dass Entscheidungen - ob für oder gegen einen Schulverbund, ob für oder gegen Flüchtlinge in der Gemeinde, ob für Soldaten oder Industrie in einer Kaserne oder ob für WEA im Gemeindewald - vom Bürger verfolgt und diskutiert, aber die Entscheidungen dann auch akzeptiert werden." i.E.

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