Gerichtstetten. Für Gesprächsstoff und offene Fragen sorgt derzeit die kurzfristig angekündigte und durchgeführte großflächige Waldrodung bei Gerichtstetten. Ein ernüchterndes Bild bietet sich auf mehreren Hektar Fläche im Gerichtstetter Forst an den ersten vier Standorten des geplanten Bürgerwindparks.
Bäume müssen nicht nur an den eigentlichen Standpunkten der über 200 Meter hohen Windräder gefällt werden, sondern es sind auch Rodungen und Wegeaufweitungen für die Anlieferungen und Zufahrtswege sowie die Aufstellung der Kräne erforderlich. Ein Teil davon wird später wieder zurückgebaut und neu bepflanzt. Alles in allem müssen 4,5 Hektar Wald gerodet werden. Der für dieses Gebiet zuständige Forstbetriebsleiter Klaus Hanke wurde nach eigenem Bekunden erst drei Tage vor der Bürgerinformationsversammlung vom Zeitpunkt der Fällaktion in Kenntnis gesetzt.
Bürgermeister Rohm bekräftigte, dass nur soviel Wald gerodet worden sei, wie geplant und genehmigt. Nicht mehr. Die Entscheidungsträger bis hin zur Forstdirektion in Freiburg haben die Vorhaben im Vorfeld geprüft und bewilligt.
Am heutigen Freitagnachmittag gibt es eine Vorortbegehung für die Gemeinderäte, in der über den Stand der Arbeiten, den Zeitplan und die weiteren Schritte informiert werden soll - nichtöffentlich.
Thema wird in diesem Zusammenhang auch die Schaffung von Ausgleichsflächen sein, um dem baden-württembergischen Landeswaldgesetz gerecht zu werden. Es sollen mehrere Wälder stillgelegt, auf einigen Waldflächen die Nutzung umgestellt und Äcker aufgeforstet werden.
Auch die Tatsache, dass die Aufforstung nicht in Gerichtstetten, sondern in Hardheim, Bretzingen und Neidelsbach erfolgen soll, sorgte in Gerichtstetten teilweise für Unmut.
Der Bürgerwindpark soll 2018 ans Netz gehen. Für die ersten vier von sechs Windkraftanlagen wurden vom 21. bis 28. Februar im Gewann "Meisenbrunnen/Judenpfad" südlich von Gerichtstetten die erforderlichen Flächen abgeholzt. Für die zwei weiteren Anlagen fehlt noch die Genehmigung, da sie im Tiefflugkorridor liegen. Bauherr ist die Windenergie Gerichtstetten GmbH & Co. KG. Die Windräder erhalten den Planungen zufolge eine Nabenhöhe von 159 Meter. Sie sollen Strom für 13 000 Haushalte erzeugen. Die Größe war im vergangenen Jahr nochmals geändert und erhöht worden. We / i.E. / ad
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