Leserbrief - Zu den Baumfällarbeiten in den letzten Wochen in Hardheim und Schweinberg

Kein Verständnis für die Abholzungen

Von 
Klaus Gärtner (Hardheim)
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Wieder wurde eine Vogel-, Tier- und Insekteninsel (Oase - bei der ehemaligen Apotheke Kuhn) abgehackt und plattgemacht - markante Bäume in und um Hardheim (Kindergarten, Schweinberg) mussten sterben! Mit anderen Blicken hätte man sicher einiges mehr retten können.

Aber es soll doch jetzt alles neu gestaltet werden: Geld haben wir ja - koste es, was es wolle! Im Wald sägt man "Persönlichkeiten" (alte Eichen und Buchen) um und lässt sie einfach liegen. Ich frage mich: Wie lange können wir uns das noch leisten?

Warum macht man das, warum wird bereits liegendes Holz nicht verwertet, bevor man Neues schlägt, und warum muss man alles zwingend neu gestalten?

Früher war der Wald sauber und gesund. Jetzt werden wieder zwei Gemarkungen - in Pülfringen und Gerichtstetten - für Windkraft geopfert. Wann merkt man, dass so was im Wald nichts zu suchen hat? Ich bin der Meinung, dass derjenige, der viel abhackt, bald "nix mehr" hat.

Die oben genannte "Insel" lag im Zentrum von Hardheim (bei der Kuhn-Apotheke). Sie war eingezäunt, sich selbst überlassen und stellte für den Menschen meiner Ansicht nach keine Gefahr dar.

In meiner Lehrzeit bin ich jeden Tag an ihr vorbeigelaufen und hatte schon damals meine Freude an ihr. Und als junger Naturbursche meinte ich, das sei wie ein kleiner Regenwald. Nun ist er weg. Kein Summen mehr von Insekten und keine Vogellieder mehr. Igel und Eichhörnchen (Rote Liste!) wird man auch nicht mehr sehen. Für mich ist dabei unverständlich, dass die Antwort offiziell lautete, dass man bis März aufgrund der Brut- und Setzzeiten fertig sein müsse: Wo soll es losgehen, wenn nichts mehr da ist?

Gerade das Efeu an den Bäumen war sehr wichtig als Nahrung für unsere Bienen und als Brutstätte für unsere Vögel. "Neugestalten" kann man offenbar nur auf Kosten von Natur und Umwelt - das sollte einem zu denken geben; das sollte man sich zu Herzen nehmen!

Unter diesen Umständen hat man in Zukunft keine Lust mehr, in irgendeiner Weise etwas für seine Gemeinde zu tun.

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