SWR Landesschau Mobil in Buchen - Dreharbeiten begannen gestern / Stationen waren unter anderem der Buchener "Wartturm" und die Altstadt

In Buchen wird Heimatkunde "lebendig"

Von 
Gabriel Schwab
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Reporter Thomas Klinghammer (rechts) und sein Fernsehteam bei Dreharbeiten mit Radiomoderatorin Friederike Kroitzsch im Museumshof in Buchen.

© Gabriel Schwab

Buchen. Wie viel Großartiges im Kleinen stecken kann, weiß Thomas Klinghammer wohl am besten. Seit gestern ist der Reporter des Südwestrundfunks (SWR) mit seinem Team in Buchen unterwegs und sammelt Bildmaterial und Stimmen für die Reportage-Reihe "Landesschau Mobil". Die Dreharbeiten dauern eine Woche an und führen Klinghammer an einige der "sehenswertesten" Ecken der Stadt.

Erste Station: Buchener Wartturm

Erste Station war der Buchener Wartturm. Danach folgte ein Rundgang durch die Altstadt. Hier stand Friederike Kroitzsch dem Fernsehteam mit Rat und Tat zur Seite. Die Radiomoderatorin des SWR führte Klinghammer und seine Truppe an die geschichtsträchtigsten Orte der Kernstadt und gab ihnen eine Heimatführung aus der Sicht eines "Berliner Urgesteins", wie Klinghammer sie im FN-Gespräch nannte.

Das Team von "Landesschau Mobil" verfolge das Ziel, so Klinghammer weiter, das ganze Bundesland "von Norden bis Süden und von Osten bis Westen" zu durchforsten und die interessantesten Orte zu präsentieren. "Wir gehen ganz bewusst in die Provinzen, um den Zuschauern zu zeigen, wie vielschichtig unser Land ist. Der Begriff Provinz ist dabei nicht abwertend, sondern ganz liebevoll gemeint."

51 Wochen, 51 Städte

Im Fernsehen würden Berichte aus Metropolen dominieren, während Beiträge aus den ländlichen Bereichen oft zu kurz kämen. "Und das, obwohl selbst die kleinsten Gemeinden etwas Interessantes zu bieten haben."

Dieser Aufgabe gehe Klinghammer 51 Wochen im Jahr nach und berichte somit jährlich über 51 Gemeinden aus Baden-Württemberg.

Letztes Jahr sei er in Adelsheim unterwegs gewesen, wo er unter anderem über die Jugendvollzugsanstalt, "Adelsheim leuchtet" und das Unternehmen "Glassline" berichtete. Bei der Tour durch Buchen und seine Stadtteile besucht er unter anderem die Eberstadter Tropfsteinhöhle, das Buchener Biomassekraftwerk BKO und den Hettinger Bürgerwindpark "Großer Wald". Weiter treffe er sich mit Beigeordnetem Dr. Wolfgang Hauck, der ihm die Bedeutung des durch die Buchener Gemarkung verlaufenden Limes erklären werde. Mit einer Schulklasse baue man danach den Limes in Kleinformat nach. Besonders freue er sich darauf, die Buchener Formation "Connexion", die vor allem im letzten Jahr von sich Reden gemacht hat, als sie die "Streetdance Championships" gewonnen hat, zu treffen und an einem Training der rund 40 jungen Tänzer mit und ohne Migrationshintergrund zuzuschauen. Hintergrundinformationen über die Anfänge des Projekts werde ihm Volker Schwender geben, welcher das "Integrationsprojekt Hiphop-Breakdance" initiierte.

Dass die Wahl bei diesem Beitrag nun auf Buchen gefallen ist, sei mehr oder weniger Zufall, da man das ganze Bundesland geografisch abdecken wolle. Die Auswahl der Themen habe dagegen alles andere als willkürlich stattgefunden.

"Wir wollen mit unserer ,lebendigen Heimatkunde' Menschen im ganzen Land interessieren. Von Bad Mergentheim bis zum Bodensee. Und die kleinen feinen Ecken und Winkel zeigen", so der Reporter. Für ihn sei es auf jeden Fall immer wieder aufs Neue spannend, neue Orte zu entdecken. "Man lernt selbst immer allerhand dazu." Buchen stelle für ihn jedoch kein Neuland dar. Er habe das Odenwälder Städtchen schon vor 15 Jahren einmal besucht und selbst nach eineinhalb Dekaden so manches wiedererkannt.

Für Klinghammer, der bereits jahrzehntelange Berufserfahrung hat, ist die Arbeiten vor der Kamera tägliche Routine. Anders ist es bei Radio-Frau Friederike Kroitzsch: Für sie sei die "Situation mit der Kamera doch ein wenig ungewöhnlich", sagt sie im Gespräch mit den FN. "Normalerweise bin ich diejenige, die die Fragen stellt und nicht die Interviewte." Diese Rolle sei sehr aufregend. Besonders spannend sei es für die Radiomoderatorin gewesen, zu sehen, wie die Kollegen vom Fernsehen arbeiten. "Dass ich Dreharbeiten begleiten darf, kommt dann doch relativ selten vor."

Landesschau Mobil in Buchen

Gesendet wird die Reportage zunächst in einzelnen kurzen Episoden - täglich von Montag, 31. März, bis Freitag, 4. April, in der "SWR Landesschau Baden-Württemberg" (täglich 18.45 bis 19.45 Uhr).

Außerdem wird am Samstag, 5. April, um 18.45 Uhr eine halbstündige Reportage im SWR-Fernsehen in Baden-Württemberg ausgestrahlt. Darin werden alle besuchten Orte nochmals zu sehen sein.

Am Sonntag, 30. März, um 17 Uhr moderiert Redakteur Wolfgang Niess eine Vorabpräsentation der ausführlichen Reportage "SWR Landesschau Mobil Buchen" im Joseph-Martin-Kraus-Saal in Buchen. Der Eintritt der Veranstaltung ist frei. gs

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