Chormusical - "Amazing Grace" in der katholischen Kirche aufgeführt / Stehend dargebrachte Ovationen für Sänger und Darsteller / Regine Böhm führte Regie

Gospels zentrales Element der Inszenierung

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Die Idee von Nicola Irmai-Koppanyi sowie ihres Ehemannes Istvan, das Chormusical "Amazing Grace" in der katholischen Kirche der Römerstadt aufzuführen, war genial. Trotzdem war es keine leichte Aufgabe, der sich die Akteure stellten: Die Lebensgeschichte eines britischen Seefahrers, Sklavenhändlers und späteren Pfarrers aus dem 18. Jahrhundert als großes Chormusical auf die Bühne zu bringen. Sie ernteten dafür allerdings stehende Ovationen.

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Osterburken. Die Idee von Nicola Irmai-Koppanyi sowie ihres Ehemannes Istvan, das Chormusical "Amazing Grace" in der katholischen Kirche der Römerstadt aufzuführen, war genial. Trotzdem war es keine leichte Aufgabe, der sich die Akteure stellten: Die Lebensgeschichte eines britischen Seefahrers, Sklavenhändlers und späteren Pfarrers aus dem 18. Jahrhundert als großes Chormusical auf die Bühne zu bringen.

Aufführungen am Wochenende

Dass dies nicht nur möglich ist, sondern auch ein großer Erfolg werden kann, zeigten die drei angebotenen Aufführungen am Wochenende, die an allen drei Tagen restlos ausverkauft waren. Dies spricht für sich, für das Ehepaar Koppanyi sowie für die vielen beteiligten Sänger des Gesamt- und der Projektchöre, die Musiker, Darsteller und Regine Böhm, die glänzend Regie führte.

Sie haben alles richtig gemacht, wenn am Ende der begeisterten Aufführung das Publikum zu Jubelstürmen ausbricht und minutenlang, bis der letzte Akteur von der Bühne abtritt, Beifall spendet.

Main-Organizer Robert Herbinger-Moser begrüßte die "Freunde des Musicals" und betonte, dass die katholische und evangelische Kirchengemeinde Osterburken in Kooperation mit und unter der musikalischen Gesamtleitung der Musikschule Bauland nach dem grandiosen Erfolg des Pop-Oratoriums "Die zehn Gebote" den Entschluss fassten, unter dem Dach der "ökumenischen Zusammenarbeit" nochmals ein Großereignis in Osterburken für die Region des Baulandes und darüber hinaus zu inszenieren.

Erneut wurde hierfür ein Projekt der Creativen Kirche Deutschland gewählt. Bereits vor einem Jahr begann die musikalische Arbeit im Fokus auf das 25-jährige Bestehen der Musikschule Bauland. Nicola und Istvan Koppanyi erwiesen sich einmal mehr als hochprofessionelle und unentbehrliche Wegbegleiter für die Umsetzung eines hochgesteckten Zieles.

So ist es gelungen, das Chormusical "Amazing Grace" nach der wahren Lebensgeschichte des Gospel-Verfassers John Newton auf die Bühne zu bringen. Der britische Seefahrer und Pfarrer John Newton (1725 bis 1807), dessen Geschichte das Musical eindrucksvoll erzählt, ist natürlich nicht irgendwer. Newton wurde nach seiner Bekehrung zu einem großen Kämpfer für die Abschaffung der Sklaverei - und er ist der Verfasser des Textes "Amazing Grace", des wohl bekanntesten Gospelsongs überhaupt.

Dieser Song spielt natürlich eine wichtige Rolle in diesem Musical. Bemerkenswert war bereits der starke Beginn des Konzertes mit dem über 150 Stimmen starken Chor mit der Ouvertüre I.

Perfekte Mischung

Mit einer perfekten Mischung aus Erzählung (Matthias Becker), Spielhandlung durch die Solisten, Videoeinspielungen sowie handlungstreibende Songs, Balladen und Chornummern des stimmgewaltigen Gesamtchores entstand ein Lebensbild von John Newton, das mit vielen Liedbeiträgen, darunter moderne Gospels wie "Glas to be in the service" oder auch "Let us break bread together" umrahmt wurden. Es reicht von der Kindheit, perfekt gespielt von Darsteller Kristian Koppanyi bis zum Ende seines Lebens, das durch die Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1907 gekrönt wurde.

Ein zentrales Element der Handlung ist auch die hindernisreiche Lebensgeschichte von John Newton, männlicher Darsteller Nico Buck, und seiner späteren Ehefrau Polly, gespielt von Agnese Buchauer-Norkus.

Um die inneren Kämpfe von John Newton zu verdeutlichen, treten die Personifizierungen von Hass (Tim Winkelhöfer), Angst (Lisa Böhm) und Gleichgültigkeit(Julia Altenberend) auf, von denen sich der Hauptdarsteller am Ende lossagt. Zusätzlich sorgen die Gospelsolisten Viola Bommer, Svenja Walter, Pauline Gruber, Charles Baar, Herbert Pönitz, Tom Schmid, Matthias Becker sowie Sänger der Regionalchöre des evangelischen Kirchenchores Osterburken, des Chores "Cantabile der Musikschule Bauland, des Merchinger Chor "Grenzenlos" der "Projektchor des Liederkranz" Eberstadt sowie des Gosepelchor der Musikschule Lauda für spektakuläre Gospelpower und damit für die musikalischen Höhepunkte des von Darstellern, Chor, Orchester und Band der Musikschule Bauland insgesamt eindrucksvoll zum fulminanten Gelingen des Großereignisses beitrugen.

Zum großen Finale versammelten sich alle Darsteller auf der Bühne. Robert Herbinger-Moser sprach Worte des Dankes und überreichte an Dirigentin Nicola Irmai-Koppanyi sowie deren Ehemann Istvan, der Band und Orchester dirigierte, ein Blumengebinde.

Besucher waren begeistert

Dank galt auch Regine Böhm für die Regie, für die es ebenfalls ein Blumengebinde gab. Die vom begeisterten Publikum geforderten Zugaben wurden selbstverständlich gewährt und voller Begeisterung gesungen, denen minutenlanger Beifall des begeisterten Publikums und stehend dargebrachte Ovationen folgten. Die Besucher waren von diesem einmaligen über zweistündigen Musical restlos begeistert. F

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