Reinhardshof. Am Sonntag wurde der Polizei um 0.43 Uhr über Notruf ein Brand in der Sporthalle der Außenstelle der Hochschule der Polizei gemeldet. Polizei und Feuerwehr wurden alarmiert. Derzeit kann die Halle aufgrund der Brandschäden nicht betreten werden. Zum entstanden Sachschaden liegen bislang noch keine Angaben vor.
Die Halle stand bereit, um rund 300 Flüchtlinge unterzubringen, damit Obdachlosigkeit verhindert wird. Inwiefern eine beschädigte Hintereingangstüre zur Halle sowie eine dunkel gekleidete Person, die von Zeugen zur Tatzeit am Brandobjekt beobachtet wurde, mit dem Brand in Verbindung stehen, muss noch ermittelt werden. In der Halle hielten sich zur Brandzeit keine Personen auf.
Zwei Angestellte eines gegenüberliegenden Altenpflegeheimes wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik eingeliefert. Nähere Aussagen können derzeit nicht gemacht werden.
Die Feuerwehr wurde um 0.50 Uhr alarmiert. Vor Ort stellte sie einen Brand im Gebäude mit Rauchentwicklung bis ins Dach fest.
Das Feuer war um 1.22 Uhr gelöscht. Das Gebäude ist einsturzgefährdet und nicht mehr nutzbar. An der Rückseite des Gebäudes wurden Beschädigungen fest gestellt, die auf einen Einbruch hindeuten. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen.
Die Turnhalle war im Laufe des Samstag mit 330 Stockbetten für die Notunterbringung von Flüchtlingen ausgestattet worden. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz äußerte sich zu dem Brandanschlag "bestürzt und erschüttert".
"Der Brandanschlag auf die Turnhalle der ehemaligen Polizeiakademie in Wertheim ist absolut verachtenswert", meinte MdB Dr. Dorothee Schlegel. ".Der Brandanschlag auf diese ab gestern bereitstehende Notunterkunft für Menschen, die vor Krieg und Terror flüchten, ist ein Anschlag auf unsere Demokratie und unseren sozialen Rechtsstaat. Wer Asylunterkünfte angreift, ist kein besorgter Bürger, sondern schlicht kriminell. Ich hoffe sehr, dass die Täter schnell gefasst und bestraft werden.
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