Schlösschen im Hofgarten II - Mäzen Dr. Benno K. Lehmann stellt Kopie der Bronzeplastik von Bildhauer Max Kruse zur Verfügung

Statue "Der Siegerbote von Marathon" an das Museum übergeben

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Der Siegerbote von Marathon: Diese Plastik überreichte (von links) Dr. Benno K. Lehmann an Dr. Jörg Paczkowski und OB Stefan Mikulicz.

© Kellner

Hofgarten. Es war eine Szene, wie sie so typisch scheint, für den Kunsthistoriker, -sammler und -mäzen Dr. Benno K. Lehmann. Die Ausstellungseröffnung mit Werken von Otto Modersohn war gerade zu Ende, die rund 100 Besucher hatten sich in die oberen Stockwerke des Schlösschens im Hofgarten begeben, um die dort präsentierten Bilder zu bewundern, da eilte Lehmann davon. Um gleich darauf wiederzukehren, denn er hatte ja noch etwas mitgebracht, das er nun in einem Beutel bei sich trug: Die Bronzeplastik "Der Siegerbote von Marathon", eine der bekanntesten Arbeiten des Bildhauers Max Kruse aus dem Jahr 1881, die er nun an Oberbürgermeister Stefan Mikulicz und Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski übergab. Das Original ist in der Alten Nationalgalerie in Berlin zu sehen, eine Kopie steht auf der Westseite des Daches des "Theaters des Westens", ebenfalls in der Hauptstadt und eine weitere nun, dank der Großzügigkeit Lehmanns, im Schlösschen im Hofgarten.

Der Grund für die Gabe mutiert skurril an. Im demnächst erscheinenden 88. Band eines "Lexikon der Bildenden Künste" ist auch das Wertheimer Museum vertreten und die Information, dass sich darin die Bronzeplastik Kruses befindet. Und diese Information stimmt nun.

Max Kruse ist im Übrigen nicht irgendwer in der Kunstwelt. "Er passt hierher", merkte Lehmann an, denn Kruse war Mitglied der Berliner Secession. Und er gehörte der Akademie der Künste in Berlin an, bei deren Ausstellung 1881 sein "Siegerbote von Marathon" den sogenannten "Rompreis" gewann. Vielleicht aber noch bekannter als der Bildhauer ist Katharina Simon, die durch die Heirat mit ihm zu Käthe Kruse und später als "Puppenmutter" weltberühmt wurde. Ein gemeinsamer Sohn wiederum, nach dem Vater ebenfalls Max genannt, reüssierte als Kinderbuchautor und schuf unter anderem "Urmel aus dem Eis".

Und Benno K. Lehmann wäre nicht der, der er ist, würde er aus all diesen Komponenten nicht die Idee für eine Ausstellung entwickeln. Man darf gespannt sein. ek

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