Mit der Einweihung des Ärztehauses erfolge eine weitere Weichenstellung in Richtung auf eine gute Zukunft, so Bürgermeister Klaus Kornberger am Donnerstag vor großem Publikum.
Weikersheim. Zahlreiche Besucher, darunter Vertreter der regionalen Ärzteschaft, der kommunalen Politik und Wirtschaft, der am Bau beteiligten Unternehmen und viele interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zum neuen Ärztehaus an der Stadtmauer geströmt.
"Weikersheim stärkt sein Profil", so Kornberger stolz. Die große Gästeschar dokumentiere die Wertschätzung, die dieses Projekt - Architekt Bauer beziffert die Baukosten auf rund 3,7 Millionen Euro - genieße.
Das so zentrumsnah gelegene Ärztezentrum, in dem Allgemein- und Sportmedizin, Zahnmedizin, eine Praxis für Neurologie und Psychiatrie sowie eine Praxis für Logopädie in großzügigen, modernen und lichtdurchfluteten Räumlichkeiten ihren perfekten Standort gefunden haben, werde der Weikersheim auch seitens der Landesregierung zugewiesenen Funktion als Unterzentrum vollauf gerecht.
Man steuere hier in ganzheitlichem Ansatz auch negativen demografischen Effekten entgegen und werde ihnen gerecht, etwa durch die komplett behindertengerechte Erschließung dieses Hauses, das mit vier Wohnungen im 2. Stockwerk, der ebenerdig gelegenen Apotheke, dem ebenso im Erdgeschoss untergebrachten Café mit Terrasse, der gegenüber liegenden Galerie, dem kleinen Stadtmauerpark und in unmittelbarer Nähe gelegener Einkaufsmöglichkeit alle Voraussetzungen biete, zu einem zusätzlichen Treffpunkt zu werden. Die nunmehr so komfortabel erreichbare ärztliche Versorgung - gleich beim Gänsturm vor der Stadtmauer gelegen, durch direkt angeschlossene großzügige Parkflächen auch mit dem Pkw, durch die Bushaltestelle auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr bestens erreichbar - markiere somit einen weiteren Aspekt in der Positionierung der fünftgrößten Stadt im Main-Tauber-Kreis. Weitere Bausteine des Stadtprofils sind neben der von Vereinen, Kommune und dem Land gebotenen kulturellen Vielfalt die breit aufgestellte Kinderbetreuungs- und Schullandschaft, die Möglichkeit zum Einkauf bei Marktführern und der durch gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen Wirtschaftsförderung gewachsene lokale Arbeitsmarkt.
Der Erfolg habe hier viele Väter, so Kornberger: Die Kommune leistete durch den Zwischenerwerb der Gewerbebrache und der Erstellung eines Anforderungsprofils einen wesentlichen Beitrag, ehe Mitte April 2015 der erste Spatenstich erfolgten. Was allein im Bau drinsteckt, führte Architekt Manfred Bauer anhand beeindruckender Zahlen und Mengenangaben vor Augen: 75 Arbeiter aus 26 Gewerken, überwiegend aus der Region, verbauten über 1000 Kubikmeter Beton, rund 160 Tonnen Baustahl. Sie verlegten um die 20 Kilometer Licht- und Steckdosenkabel, dazu noch einmal gut 15 Kilometer Netzwerk-, Antennen- und Rollokabel. 8800 Kubikmeter Raum wurde umbaut, die Nutzfläche inklusive Apotheke und Cafe beläuft sich auf 1550 Quadratmeter, zusätzlich wurden vier jeweils mit überdachter Eck-Loggia ausgestattete Penthouse-Wohnungen mit insgesamt 450 Quadratmetern geschaffen.
Der warme Winter, so der Diplomingenieur, ermöglichte trotz des sehr weichen Baugrundes, der vor der Gußrammpfahl-Gründung ein geologisches Gutachten erforderlich machte, zügiges Durcharbeiten und einen durch keinen Unfall getrübten Projektabschluss nach kaum mehr als einjähriger Bauzeit: Fast auf den Tag nach dem ersten Spatenstich eröffnete das Café, Anfang Mai nahmen bereits die ersten Klienten in der Logopädie-Praxis von Verena Erhard und in der Praxis für Neurologie und Psychiatrie von Tilmann Rossmanith Platz.
Die Zahnärzte Sabine Wittwer und Günter Steinmüller zogen Mitte Mai ein, Mitte Juni rundeten Joachim Michel mit der Allgemein- und Sportmedizinischen Praxis und die Apotheke das Versorgungsangebot ab.
Zukunftsweisend
Seitens der Ärzteschaft - jenseits der als Privatgratulanten zur Ärztehauseröffnung gekommenen Kollegen - gratulierte der Vorsitzende der Kreiseärzteschaft Bad Mergentheim Jochen Selbach. Auch als Mitglied der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg weiß er das "zukunftsweisende Projekt" zu würdigen. Diese "Location", so Selbach in augenzwinkerndem Neudeutsch, werde Patienten und Ärzte binden - und ermögliche angesichts großzügiger Praxisräume auch, weitere Mediziner ins Boot zu nehmen.
Beeindruckt zeigte er wie auch die Besucher von der Einbeziehung der Kunst in die Räume: Galeristin Sonja Steinberger, die gegenüber das Art und Event Forum führt, ist bekennender Fan von "Living Art", also der Präsentation von Kunst in belebten Räumen.
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