Preis - Schülergruppe der Schule im Taubertal in Unterbalbach erhielt den Anti Mobbing Award

Wertvolle Auszeichnung für Schüler

Von 
Peter D. Wagner
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Eine besonders ehrenvolle Auszeichnung erhielt eine Schülergruppe der Schule im Taubertal in Unterbalbach. Die Schule und speziell die Gruppe Jugendlicher wurden für ihre Anti-Mobbing-Aktion "Denk mal!" mit dem "Zehnten Anti Mobbing Award" prämiert. Schulleiterin Regine Stolzenberger-Hilpert und der Vertrauenslehrer Stephan Schöttler freuen sich mit.

© Peter D. Wagner

Die Schule im Taubertal in Unterbalbach wurde nun mit dem "Anti-Mobbing-Award" ausgezeichnet.

Unterbalbach. Eine hohe und besonders ehrenvolle Auszeichnung erhielt eine Schülergruppe der Schule im Taubertal in Unterbalbach. Die Schule und speziell die Gruppe Jugendlicher wurden für ihre Anti-Mobbing-Aktion "Denk mal!" mit dem "Zehnten Anti Mobbing Award" prämiert.

Dieser Preis wird seit 2007 jährlich von der Bürgerinitiative "Pro Fairness gegen Mobbing" gemeinsam mit der Bremer "Bürgerinitiative BAKI - Meine Schule" zum 2. Dezember anlässlich des Anti-Mobbing-Tages verliehen. Die Auszeichnung ist nicht dotiert und ehrt die Verdienste von Bürgern, die an verschiedenen Positionen in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur engagiert sowie glaubwürdig für eine faire Arbeits- und Umwelt unter dem Motto "Pro Fairness gegen Mobbing" eintreten.

Der Stellenwert dieser Auszeichnung ist umso bemerkenswerter, da zu den bislang Geehrten keine geringeren Prominenten zählen wie etwa der Großunternehmer Dirk Rossmann, Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Drogeriemarktkette Rossmann (im Jahr 2008), der Schriftsteller Günter Wallraff (2011), Torsten Albig, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein (2013), und sogar der noch amtierende US-Präsident Barack Obama (2009). Zugleich sind die Jugendlichen der Schule im Taubertal zum einen die erste Gruppe, zum zweiten die ersten jungen Menschen und zum dritten die ersten "Nicht-Promis", die mit dem Anti Mobbing Award ausgezeichnet wurden.

"Mobbing ist ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem, ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder im privaten Umfeld. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Menschen, entschieden gegen jede Form des Mobbings einzutreten und Mobbing-Opfern Unterstützung zu leisten. Jeder sollte seine Stimme gegen Mobbing erheben!", lautet nicht nur das Motiv für den heuer zum zehnten Mal vergebenen "Anti Mobbing Award", sondern war auch primäres Hauptmotiv der Schülergruppe der Schule im Taubertal, die gleichwohl erst auf den "Award" und die Initiative aufmerksam wurden, als vollkommen überraschend die Mitteilung für die Preisauszeichnung förmlich "Hereinschneite".

"Mobbing ist viel mehr als nur jemanden hin und wieder zu ärgern, sondern vielmehr, wenn man jemand wiederholt und längere Zeit ärgert", lautete eine der Definitionen der Schülergruppe. Kriterien seien unter anderem, jemanden nicht zu beachten, jemanden zu beschimpfen und zu bedrohen, jemanden wehzutun oder materiell zu schädigen sowie jemanden per SMS oder im Internet zu ärgern.

"Bei jedem Übergriff fühlt sich der Mobber mächtiger, das Opfer zugleich immer kleiner. Mobber wollen nur eines, nämlich ihre Stellung in der Gruppe festigen, indem sie wehrlose Opfer einschüchtern und ihnen Angst machen", betonten die Schüler. Opfer seien besonders häufig Kinder und Jugendliche, die keiner "Clique" zugehörten, weil sie aus irgendwelchen Gründen "anders" seien als die Kinder und Jugendlichen, die das "Sagen" hätten.

Anfangs geschehe Mobbing heimlich, wenn das Opfer erst einmal klein sei, werde es immer offener gemobbt. Mobbing betreffe nicht nur diejenigen, die mobben und gemobbt werden, sondern auch die Zuschauer, die nicht helfen würden, erklärten die Unterbalbacher Schüler. "Mobbing kann jeden treffen und überall passieren", verdeutlichten sie.

"Auf jeden an eine Vertrauensperson wie etwa Eltern oder an die Vertrauenslehrkraft wenden und von den Vorfällen erzählen", appellierte auch Regine Stolzenberger-Hilpert, Rektorin der Schule im Taubertal, und Vertrauenslehrer Stephan Schöttle im Rahmen der feierlichen Preisauszeichnung in der Schulaula. Bereits seit einiger Zeit beschäftige sich ein Arbeitskreis, bestehend aus Schülern und Schüler sowie der beiden Vertrauenslehrer Christine Koch und Schöttle mit dem Thema "Mobbing". Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung war im Rahmen des Sommerfestes der Schule im Taubertal erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden. Hierzu entstanden unter anderem zwölf Plakate und zwölf Anstecknadeln, die neben dem Titel des Projektes "Denk mal!" verschiedene Auslöser für Diskriminierung abbilden und zum Nachdenken anregen sollen. Zudem wurde eigens ein Video-Beitrag erstellt.

"Diese Aussagen spiegelt die Grundhaltung unserer Schule wieder. Deshalb haben die Ergebnisse des Anti-Mobbing-Projektes in unserer Schule einen zentralen und bleibenden Platz gefunden", heben die Arbeitskreis-Mitglieder hervor.

"Ihr könnt sehr stolz auf Euer Projekt und diesen Erfolg sein", betonten Stolzenberger-Hilpert und Stephan Schöttle bei der Preisverleihung, die von ihnen stellvertretend für die Bürgerinitiative durchgeführt wurde. Zudem dankte die Schulrektorin den Schülern Charlotte Günther, Michael Illig, Sandro Kerth, Robin Perske, Tina Rollmann, Kevin Rüger, Benjamin Schmitt und Lukas Volkert für ihr hohes Engagement im Arbeitskreis "Anti Mobbing" und bei dem Projekt.

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