800 Jahre Heckfeld - Rund 50 Stationen boten Einblick in die Geschichte und Moderne

Brauchtumsschau bot jede Menge Attraktionen

Von 
Peter D. Wagner
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Häusliche Arbeit um Haus und Garten stand ebenfalls bei der Brauchtumsschau am Sonntag in Heckfeld im Fokus, so wie hier bei den "Waschweibern" am Dorfbrunnen.

© Thomas Schreiner (3)/Peter D. Wagner (4)

Heckfeld. Mit einem großen Jubiläumsfest unter dem Motto "Heckfeld putzt sich heraus" feierte am Wochenende der Stadtteil von Lauda-Königshofen sein laut erstmaliger urkundlicher Erwähnung 800-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten unter der Schirmherrschaft von Lauda-Königshofens Bürgermeister Thomas Maertens stand am Sonntag eine Brauchtums- und Leistungsschau, zu der mehrere 1000 Besucher aus der ganzen Region nach Heckfeld kamen, die sich auch durch zwischenzeitliche Regenschauer die gute Laune nicht verderben ließen.

Es war beeindruckend, was die Bürger und zahlreichen Helfer unter der Regie des Bürgervereins "Heckfeld - eine Dorfgemeinschaft mit Zukunft", der vor rund einem Jahr gegründet worden war und der sich für die Organisation des Ortsjubiläumsfestes federführend verantwortlich zeichnete, auf die Beine gestellt hatten.

Rund 50 Stationen, die auf einer Art Rundkurs über den gesamten Ortskern verteilt waren, präsentierten attraktive Angebote, Aktionen und Vorführungen für Kinder, Erwachsene und Familien. Dabei lebten für einen Tag alte Traditionen wieder auf und wurden unter anderem historische Utensilien und Bilder gezeigt, wie etwa in einer Ausstellung im Bürgersaal des Alten Rathauses. Zudem wurden durch das Aufzeigen zeitaktueller Lebensweisen und Möglichkeiten ins Bewusstsein gebracht, wie attraktiv das heutige Leben speziell in Heckfeld und generell im ländlichen Raum gestaltet werden kann.

Die vielfältigen Stationen boten unter anderem Einblicke in alte traditionelle Handwerksweisen und Lebensweisen. Dazu zählten unter anderem das Herstellen von Rechenzähnen zur Holz- und Waldarbeit, Dreschen mit früheren Gerätschaften, Schärfen von Sensen durch Dengeln, das Zeigen von alten traditionellen Kleeböcken, Flechten von Körben sowie Drehen von Seilen, zudem auch Handarbeiten in früherer Zeit von Frauen wie Stricken, Häkeln und Waschen.

Eine Ausstellung der Abteilung Heckfeld der Freiwilligen Feuerwehr, ein Schaubeet und Kräutergärten, eine Blumenausstellung, ein Insektenhotel, ein Fuhrpark mit landwirtschaftlichen Geräten sowie die Beschilderung alter Heckfelder Gasthäuser rundeten neben weiteren Attraktionen die Brauchtumsschau ab.

Darüber hinaus präsentierte sich beispielsweise die frisch renovierte historische Viehwaage, deren Einsatz vorgeführt wurde, in neuem Glanz.

Auch aus Perspektive heutiger zeitgemäßer Moderne war viel Interessantes und Wissenswertes zu sehen. Hierzu zählten ebenso ein Informationsstand und zwei Ortsrundgänge zum landesweiten Förderprogramm "Melap Plus", dem Heckfeld seit 2010 neben weiteren 13 Modellorten in Baden-Württemberg zur Verbesserung des Wohnumfeldes und der Lebensqualität angehört.

Das ebenfalls mit Unterstützung des "MELAP PLUS"-Programms geförderte und im Mai eingeweihte neue Inklusions-, Sport- und Begegnungsgebäude des Irma-Volkert-Hauses der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis, lud zu einem Tag der offenen Tür sowie zu einem Rollstuhl-Parcours ein.

In die zeitliche Moderne führten auch Vorführungen des aus Heckfeld stammenden Basketball-Profis Maximilian Ugrai, der hierzu einige hochtalentierte Nachwuchsspieler aus Würzburg wie etwa Pro-B-Spieler Lukas Bäuschlein und den U-18-Nationalspieler Constantin Ebert eingeladen hatte.

Speziell für Kinder gab es gleichsam spannende und attraktive Angebote wie etwa ein Pferde- und Ponyreiten, Luftballontiere, Bemalen von Ton, ein Spieleparcours sowie ein Kasperltheater. Für das leibliche Wohl der Gäste wurde mit einem umfangreichen Angebot an neun Stationen gesorgt. Ebenso stand eine Modenschau der ganz besonderen Art sowie umfangreich musikalische Unterhaltung auf dem Programm.

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