"12-Stunden-Mountainbike-Rennen" - Erneut ein besonderes Erlebnis für Fahrer, Zuschauer und Helfer

Ein Kraftakt für alle, die daran beteiligt waren

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Über Stock und Stein ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des "12-Stunden-Mountainbike-Rennens" in Külsheim. Wer nach den Strapazen auf dem Siegerpodest stehen durfte, war natürlich besonders glücklich.

© Hans-Peter Wagner

Külsheim. Das 12-Stunden-Mountainbike-Rennen in Külsheim erwies sich erneut als besonders Erlebnis sowohl für die über 400 Fahrer, zumeist in Teams unterwegs, wie auch für die begeisterten Zuschauer und die Armada an Helfern. Die seit Jahren gewohnte familiäre Atmosphäre stand auch heuer wieder ganz vorne. Die äußeren Bedingungen mit tropischen Temperaturen hatten Auswirkungen bestenfalls auf die gegenseitige Rücksichtnahme, nicht aber auf eine erhöhte Zahl an Ausfällen. Veranstalter waren wiederum der FC Külsheim und der Förderverein 2003 des FCK.

Schon bei der Fahrerbesprechung am frühen Morgen sprach Josef Hochstatter (Vorsitzender des FC Külsheim) erhöhte "Rücksicht und Fairness" an. Thomas Lippert vom Hauptsponsor "Weberei Pahl" koppelte sportliche Höchstleistungen mit dem guten Geist der Veranstaltung. Pfarrer Joachim Seraphin segnete die Menschen ebenso wie ihre Fahrzeuge und verband dies mit dem Wunsch, dass alle ins Ziel kommen, "heil und mit Freude".

"Highway to hell"

So ging es Punkt neun Uhr auf die anspruchsvolle Rundstrecke mit Start und Ziel im Gewerbepark II, begleitet vom Dauerbrenner "Highway to hell". Die Biker wollten ja besondere äußere Bedingungen, um sich daran zu reiben, so arg hätte es Petrus jedoch nicht übertreiben brauchen. Die Wetterpropheten hatten bis zu 34 Grad Celsius ("gefühlt 37 Grad") prognostiziert, auf manchen Streckenteilen mitten in der Sonne fand sich sicherlich auch noch ein Hauch mehr - kleine Staubfontänen inklusive.

Fahrer aus ganz Deutschland kämpften mit dem harten, aber insgesamt fairen Rundkurs von gut zehn Kilometern auf Schotter-, Wald- und Wiesenwegen ebenso wie manchmal auch mit dem inneren Schweinehund. Je Runde hatte man zirka 200 Höhenmeter zu bewältigen.

Die Teams hatten jeweils eigene Strategien entwickelt, wie die zwölf Stunden am besten bewältigt werden können. Pannen unterwegs warfen manche Planung über den Haufen, einige Fahrer kamen per Pedes und das Bike schiebend in die Wechselzone.

Während die einen aus den Teams ebenso wie die Einzelfahrer unermüdlich auf der Strecke kämpf-ten, versuchten die anderen Teammitglieder im Verpflegungsbereich oder im Fahrerlager, wieder Kräfte zu sammeln. Viel, sehr viel Flüssigkeit war dabei erstes Gebot, darüber hinaus hatten die Organisatoren reichlich Obst zur Verfügung gestellt, an die 80 Kuchen, allerlei Müsliriegel und Fitness-Kekse. Andernorts halfen Masseurinnen über momentane Schwierigkeiten im Bewegungsapparat hinweg. Als große Hilfe erwiesen sich die Anfeuerungsrufe im Start-/Zielbereich in der Wechselzone und an einigen teils spektakulären Passagen unterwegs.

Die Rennleitung motivierte permanent und ausdauernd, informierte stets über den aktuellen Stand, der auch per Aushang einzusehen war. Zu jeder vollen Stunde gab es eine Flasche Wein für die Fahrerin oder den Fahrer, die/der in dem Moment an der Zeitmessung vorbei fuhr. Bei manchen der einzelnen Wettbewerbe nahm das spätere Endklassement bereits früh Gestalt an, einige erhielten die Spannung aufrecht. So kamen beim Wettbewerb "Vierer Mix" die drei erstplatzierten Teams innerhalb der gleichen Runde an.

"The Final Countdown" wies kurz vor 21 Uhr den letzten auf der Strecke verbliebenen Fahrern den Weg. Wenige erreichten das Ziel nicht rechtzeitig wie auch der Fahrer, den auf der letzten Runde ein platter Reifen stoppte. Der besondere Applaus der Zuschauer war ihm dennoch sicher.

Schließlich kamen 38 Einzelstarter in der Wertung, 28 Zweier-Teams, 26 Dreier-Teams sowie 51 Vierer-Teams. Am schnellsten waren beinahe natürlich die "Vierer Männer" mit dem "Team Müller 1" an der Spitze, das bei seinen insgesamt 31 Runden einen gewaltigen Schnitt von annähernd 25,5 Kilometern pro Stunde erreichte. Aus einheimischer Sicht platzierten sich Franziska Pawlik und Michael Bick (MTB Külsheim) mit Rang drei im "Zweier Mix" am weitesten vorne.

"Michael aus Blankenbach" kommentierte die Veranstaltung mit "super Strecke, prima Organisation" und versprach: "Wir kommen nächstes Jahr wieder".

Christian und Stefan bekundeten zum Rennen: "Heiß und trocken, war okay." Beate und Axel aus dem relativ nahen Sachsenflur waren zum ersten Mal dabei und meinten, dies sei "ein super Event, der Spaß ist wichtig", sie lobten "tolle Leute und tolle Musik".

Das Rote Kreuz berichtete von 20 ambulanten Behandlungen, "vor allem Schürfwunden und Prellungen, zwei Mal Kreislaufprobleme". Der Rettungswagen war zwei Mal im Einsatz, die beiden Transportierten kamen bald wieder auf das Gelände zurück.

Am Freitag bereits waren die "Junior Races" in vier Altersklassen und mit verschiedenen Streckenlängen mit insgesamt 48 Kindern und Jugendlichen gestartet. Bei der Siegerehrung am Samstagabend stellte Hochstatter heraus, es sei auch auf Grund der Hitze "ein wahnsinniger Kraftakt" sowohl für die über 400 Fahrer wie auch für die vielen Mitarbeiter gewesen. Die gemeinsame Anstrengung habe erreicht, dass das Ereignis zu einem schönen Event geworden sei. Lippert befand, bei allen sei das Herz dabei gewesen und das menschliche Miteinander, die Veranstaltung habe ihre Seele behalten. hpw

Resultate

Ergebnisse des 12-Stunden-Mountainbike-Rennens in Külsheim (eine Runde entspricht etwa 10,5 Kilometer Strecke):

Einzel Frauen (eine Starterin im Ziel): 1. Maren Brockmann (14 Runden - 11.29:25 Stunden).

Einzel Männer (37 Starter im Ziel): 1. Maxi Spahn (22 Runden - 11.24:30 Stunden); 2. Holger Adler (22 Runden - 11.45:24 Stunden); 3. Henric Fabry (20 Runden - 11.21:39 Stunden).

Zweier Frauen (drei Teams im Ziel): 1. "Go Hard or Go Home" mit Josefine Holitzka und Steffi Frütel (21 Runden - 11.38:12 Stunden); 2. "Bite the Dust Frauen" (20 Runden - 11.21:13Stunden); 3. TV Bad Mergentheim (15 Runden - 11.23:05 Stunden).

Zweier Mix (vier Teams im Ziel): 1. "Hale Bopp" mit Katrin Papendieck und Stefan Schmitt (21 Runden - 11.34:31 Stunden); 2. "Team Schlappeseppel Mix" mit Sabine Seipel und Markus Seipel (18 Runden - 11.23:03 Stunden); 3. MTB Külsheim mit Franziska Pawlik und Michael Bick (18 Runden - 11.27:47 Stunden).

Zweier Männer (21 Teams im Ziel): 1. "Multisport Team Wein" mit Heiko Wein und Sebastian Geimecke (28 Runden - 11.54:07 Stunden); 2. "Multisport Team Wein 2" mit Michael Meurer und Oliver Frings (27 Runden - 11.37:47 Stunden); 3. "Dowe-Bonnet Racingteam" mit Tobias Drunkemöller und Tobias Zappe (26 Runden - 11.36:28 Stunden).

Dreier Frauen (ein Team im Ziel): 1. "ATBienen" mit Sandra Fräßdorf, Elisabeth Kusche und Andrea Schmidt (15 Runden - 9.28:40 Stunden).

Dreier Mix (ein Team im Ziel): 1. "Die Bootsmänner" mit Manuela Bootsmann, Erwin Bootsmann und Jürgen Bootsmann (23 Runden - 11.48:31 Stunden).

Dreier Männer (24 Teams im Ziel): 1. "SBU Racing Team" mit Tobias Schmidt, Andreas Wolf und Nicolai Anger (29 Runden - 11.45:41 Stunden); 2. "Radhaus Ilsfeld 3" mit Jochen Scholz, Daniel Schilling und Steffen Blattert (27 Runden - 11.35:11 Stunden); 3. "Die Strampelmänner" mit Florian Diehm, Rolf Diehm und Ralf Kempf (27 Runden - 11.51:45 Stunden).

Vierer Frauen (ein Team im Ziel): 1. "RSG Würzburg Team Pink" mit Christina Schenk, Sabrina Schulz, Nora Laschke und Agnes Treutlein (20 Runden - 11.17:38 Stunden).

Vierer Mix (16 Teams im Ziel): 1. "Mountainbike Bergstrasse" mit Konny Fabian, Julian Knapp, Dennis Johann und Alexander Kumpf (27 Runden - 11.35:59 Stunden); 2. "Bite the Dust & Friends" mit Tina Chrobok, Peter Chrobok, Fabian Konrad und Felix Klanner (27 Runden - 11.41:44 Stunden); 3. "Radhaus Ilsfeld 3.1" mit Angela Grünhagen, Steffen Ade, Oliver Hillstein und Andreas Barabas (27 Runden - 11.53:46 Stunden).

Vierer Männer (34 Teams im Ziel): 1. "Team Müller 1" mit Florian Siegler, Günther Fischer, Heiko Portner und Frank Steigerwald (31 Runden - 11.58:30 Stunden); 2. "Eighty-Aid Racing Team" mit Markus Göbel, Dominic Schulz, Julian Stumpf und Til Siegel (29 Runden - 11.52:48 Stunden); 3. "Cycle-Point / Schlappe-Waden" mit Sebastian Heinl, Thomas Stock, Sven Ungermann und Marcus Hofmann (28 Runden - 11.47:32 Stunden). hpw

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