Großrinderfeld. "Wir möchten unseren kleinen und großen Gästen viel Spaß und Unterhaltung bieten", meint Bernhard Lauenburger, Chef des "Circus Berlin". Das fällt derzeit nicht leicht. Als der Familienbetrieb vor einigen Wochen in Crimmitschau Station machte, wurde der Festplatz vom Hochwasser überflutet. Einige Wagen wurden dadurch stark beschädigt. Aber die Show muss weitergehen und so gastiert der Wandercircus bis Montag, 22. Juli, an der Großrinderfelder Turnhalle.
Seit 20 Jahren betreibt Bernhard Lauenburger den Circus selbstständig. "Schon mein Großvater gründete den Familienbetrieb vor über 50 Jahren", blickt er stolz zurück. Ursprünglich kommt er aus Hamburg, "Circus Berlin" sei nur ein Künstlername. "Wir sind ein echter Familienbetrieb, ich arbeite mit meinen drei Söhnen, meiner Frau und der Schwiegertochter zusammen", so der Circuschef. Eine Artistenfamilie aus Tschechien ist ebenfalls Teil der wandernden Gruppe. Während des großen Hochwassers vor einigen Wochen war der Circus zu Gast in Crimmitschau, einer Kreisstadt nahe Zwickau. "Innerhalb kürzester Zeit stand unser gesamter Zirkusplatz fast einen Meter unter Wasser", erklärt Lauenburger. Schnell mussten das Zelt, die Camping-Wagen und die Ställe abgebaut und der Platz fluchtartig verlassen werden.
Die Schäden waren für die Circusfamilie immens: Die Fußböden der Wohnwagen waren kaputt, einem der Wagen setzte es so zu, dass er nun schrottreif ist. Auch am Pferdetransporter waren Fußboden und Rampe hochgebrochen und mussten repariert werden. Auch der Teleskoplader brach unter der Last der Aufräumarbeiten zusammen, es entstand insgesamt ein Schaden von rund 30 000 Euro.
Für die Reparatur aller Schäden hat die Circusfamilie jedoch kein Geld. Auch in den Wochen vor dem Hochwasser war das Wetter kalt und regnerisch und hielt somit die Gäste vom Kommen ab. "Wir wollen es aber finanziell selbst schaffen, wir möchten niemandem zur Last fallen, auch keinem Amt", so Lauenburger stolz. Hilfe in Form von zupackenden Händen bekamen sie von den Einwohnern Crimmitschaus. Diese kamen mit Traktoren und halfen, die Wägen aus dem Schlamm zu ziehen. Auch die Feuerwehr packte mit an und half, in drei Stunden alles abzubauen.
Jetzt allerdings freue sich der "Circus Berlin" die Gäste im Main-Tauber-Kreis unterhalten zu können. In der Manege erwarten die Zuschauer vier Friesenhengste und sechs kleine Tigerponys. Außerdem beeindrucken Zauberer und Feuerschlucker.
Auch die Artistenfamilie möchte gemeinsam mit Familie Lauenburger den Gästen viel Spaß und gute Unterhaltung bieten.
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