Bad Mergentheim. In einer Pressemitteilung bezieht die Naturschutzgruppe Taubergrund wie folgt Position zum Ausbau der Windenergie in der Region.
Die Naturschutzgruppe Taubergrund begrüßt den weiteren ökologisch verträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung, heißt es in der Mitteilung. Nur wenn Sonne, Wind, Wasser und Biomasse möglichst schnell einen großen Teil der Stromversorgung übernehmen, kann man auf Kohle- und Atomkraftwerke verzichten. Daneben sind eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz und die Bereitschaft zum Energiesparen wichtige Voraussetzungen, um die Energiewende und die Klimaschutzziele zu erreichen. Denn je mehr man spart, desto weniger Windräder und Solaranlagen werden benötigt.
Unter den erneuerbaren Energien verursacht Windenergie die geringsten Erzeugungskosten und hat mit Ausnahme der Wasserkraft den geringsten Flächenanspruch. Windräder in dieser windreichen Region erzeugen dezentrale Energie. Sie machen unabhängig.
Werden die Anlagen durch Bürger der Region betrieben, bleibt die Wertschöpfung in der Region und trägt so zur Erfüllung wirtschaftlicher wie sozialer Ziele bei. Wenn bei der Planung die Interessen aller Grundstückseigentümer in einem Vorranggebiet Berücksichtigung finden und nicht nur die der Projektierer und Betreiber beachtet werden, kann auch der Friede im Dorf bewahrt werden.
Die Naturschutzgruppe Taubergrund erwartet, dass beim Ausbau der Windenergie die Kriterien der Nachhaltigkeit, des Naturschutzes und des Immissionsschutzes berücksichtigt werden. Dadurch lassen sich Auswirkungen auf Natur und Menschen auf ein Mindestmaß senken. Der Schutz jetziger und künftiger Generationen vor Atomstörfällen und Atommüll und der Schutz von Mensch und Natur vor drastischen Klimaveränderungen ist für die Naturschutzgruppe ein vorrangiges Ziel.
Windräder sollen dort stehen, wo die Windverhältnisse einen rentablen Betrieb zulassen. Der Main-Tauber-Kreis zählt in Baden-Württemberg zu den windhöffigsten Gebieten. Auch unter Berücksichtigung der relativ geringen Bevölkerungsdichte können damit in der Region mehr Windräder gebaut werden als anderswo.
Nachdem die landwirtschaftlich genutzten Hochflächen häufig aufgrund der militärischen Nutzung nicht für Windräder zur Verfügung stehen, akzeptiert die Naturschutzgruppe Taubergrund die Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie im Wald wenn: das artenschutzrechtliche Gutachten zum Schutz seltener und gefährdeter Tier- und Vogelarten den Betrieb eines Windrads zulässt; als Ersatzmaßnahme eine mindestens gleichgroße Fläche mit Wald aufgeforstet wird; die Erschließung keine unverhältnismäßig großen Waldflächen in Anspruch nimmt; bei der Auswahl der Einzelstandorte ökologisch oder ökonomisch wertvolle Waldbestände erhalten bleiben. Die Naturschutzgruppe ist sich bewusst, dass ein Teil der Bürger aus unterschiedlichen Gründen sich gegen die Ausweisung von Windkraftstandorten in ihrer Nähe wehrt.
Sie appelliert an Windkraftgegner, den Ausbau der Erneuerbaren Energien aus existenziellen Gründen für Mensch und Umwelt zu akzeptieren. nsg
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/bad-mergentheim_artikel,-bad-mergentheim-windraeder-machen-unabhaengig-_arid,462835.html