Mannheim. Pfalzwind, eine Beteiligungsgesellschaft der Ludwigshafener Pfalzwerke, hat Juwi, eine Tochter des Mannheimer Energieversorgers MVV verklagt. Der Streitwert der Klage liegt bei rund 14 Millionen Euro. Dabei geht es vor dem Landgericht Mainz um die Rückabwicklung eines von Juwi entwickelten und errichteten Windparks im saarländischen Ottweiler.
Nach Angaben der Pfalzwerke hätten sich die von Juwi bei der Projektentwicklung angesetzten Ertragsprognosen schon kurz nach der Inbetriebnahme im Jahr 2010 als zu optimistisch erwiesen, so dass die Rendite des Windparks deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Daraufhin habe Juwi Pfalzwind eine Rückabwicklungsoption eingeräumt, falls Pfalzwind sich von diesem trennen wolle. Nach vergeblichen Restrukturierungsversuchen habe Pfalzwind von der Option Gebrauch gemacht. Juwi habe sich geweigert, daher sei die Klage erforderlich geworden.
Juwi sieht die Sache ganz anders. Entgegen der Darstellung der Pfalzwerke sei eine Rückabwicklung des Verkaufs des Windparks zwischen den Parteien zu keinem Zeitpunkt rechtswirksam vereinbart worden. Nach Ansicht von Juwi sei eine entsprechende Forderung daher gegenstandslos. Juwi bedauere, dass die Frage nun durch das Landgericht Mainz geklärt werden muss. Man habe sich in den letzten Jahren und bis zuletzt durchweg um eine einvernehmliche Lösung bemüht.
Der Park besteht aus drei Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von sechs Megawatt. Die Pfalzwerke und Juwi hatten Pfalzwind im Jahr 2003 als Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Die Zusammenarbeit wurde 2013 beendet, da sich aus Sicht der Pfalzwerke unterschiedliche Auffassungen, insbesondere zum Auftreten im kommunalen Umfeld, nicht mehr vereinbaren ließen. Juwi verkaufte ihre Anteile 2014 an eine Tochter der Mainzer Stadtwerke.
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