Kommissar Haderlein und sein Adlatus Bernd Schmitt alias Lagerfeld ermitteln wieder. Beziehungsweise: Sie ermitteln weiter. Denn der Vorgänger-Krimi des fränkischen Kabarettisten Helmut Vorndran, "Drei Eichen", endete mit einem Blutbad unter den Führungsmitgliedern der Frankenpartei.
Und genau hier setzt "Das fünfte Glas" ein: Haderlein ahnt, wer hinter dem Massaker steckt - nämlich der eiskalte Pate der Frankenpartei, Dr. Gerhard Irrlinger, der sich mit Hilfe eines amerikanischen Killers einigher Mitwisser früherer Untaten entledigte. Aber vorerst hat Haderlein außer dem eigenen Bauchgefühl keine Handhabe. Und Irrlinger sonnt sich im Erfolg seiner Frankenpartei, die gerade in einem Referendum die Unabhängigkeit des Landes von Bayern feiert.
Dass bei Autor Vorndran vorzugsweise fränggisch gred't wird, das idyllische Hügelland zwischen Main und Steigerwald die Kulisse hergibt und dass auch personifizierte Tiere - in diesem Fall eine besonders aggressive Bienenart, die sich in den Stöcken der harmlosen heimischen Arten breit macht - eine Rolle spielen, ist klar. Und dann gibt es da noch die junge Sport-Bogenschützin Franziska Büchler, die ihre eigenen Rachepläne hat. Im Labor eines Welt-Agrarkonzerns mit dem Namen Santamon in Schmerb kommt es zum Showdown.
Helmut Vorndran hat wieder einen Regionalkrimi geschrieben, in dem der Schrecken von skurrilen Blicken auf die Landsleute abgemildert wird. Wenn er zum Beispiel über die Planung eines eigenen fränkischen Weltraumbahnhofs in der künftigen Franken-Metropole Hassfurt (ja, auch die Frankenpartei muss Kompromisse eingehen) schreibt, dann geht ein bisschen der Kabarettist mit ihm durch. Macht nichts - Krimis in Franken haben einfach ihre eigenen Gesetze. str
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