Dass die Chormusik auch in Zukunft Bestand haben dürfte, wurde am Freitagabend beim traditionellen Gruppensingen der Sängergruppe eins in der Osterburkener Baulandhalle mehr als deutlich.
Osterburken. Alle 16 Mitgliedsvereine der Sängergruppe eins, sowie deren Männerchor, boten Chormusik auf hohem Niveau. Volkslieder, Schlager und Spirituals wurden stilsicher präsentiert. Das moderne Liedgut ist weiter auf dem Vormarsch.
"Es liegt an uns"
Nach dem Eröffnungslied begrüßte der Vorsitzende der Sängergruppe eins, Hubert Heffele, die Sänger und Gäste. "Es liegt gerade an uns, den Spaß am Singen und die Freude an der Gemeinschaft in unserem Umfeld wieder zum Ausdruck zu bringen und zu vermitteln", erklärte Heffele.
Die Chorgemeinschaft "Frohsinn" Berolzheim und der Katholische Kirchenchor Schillingstadt unter der Leitung von Jutta Pfeil, eröffneten das Konzert und hießen den Frühling mit "Nun will der Lenz uns grüßen" (Reuenthal/Satz M. Schlenker) musikalisch, mit Freude am Gesang, willkommen.
Der Kirchenchor und Gesangverein Ballenberg, Leitung Hubert Müller, Klavierbegleitung Christine Oechsner, sangen das Spiritual "I've got peace like a river (Satz Henry O. Millsby) und beschrieben mit ihrem gefühlvollem Gesang einen langsam verlaufenden Fluss, der ein friedliches Leben symbolisieren sollte und danach "Zeig mir den Platz an der Sonne" (Jürgens u. Hachfeld/Satz H. Jordan).
Der Gesangverein "Frohsinn" Buch am Ahorn, Chorleitung Viktor Schwarz, besang sicher und exakt mit "Der Wanderer" (Satz Gerd Sorg) einen Wanderer, der die Natur liebt und "Zeit ist ein Geschenk" (Satz Manfred Bühler). Die Chorgemeinschaft "Frohsinn" Osterburken, Leitung Josef Stahl, am Klavier Nikola Irmai-Koppanyi, brachte mit viel Freude und Begeisterung "Wo man singt, da ist Vergnügen" (Musik Robert Pappert) ihre Liebe zum Chorgesang zu Ausdruck. Der Chor bot eine gleichmäßige Stimmverteilung der einzelnen Stimmen und ein exaktes, harmonisches Singen dar.
Der stimmgewaltige Chor des Gesangvereins 1864 Leibenstadt, Leitung und Klavier Ilona Becker, sang zunächst den Ohrwurm "So leb dein Leben (My way, Bearb. P. Schnur) und sehr feinfühlig und harmonisch "Mein Freund, einmal fällt auch für Dich der letzte Vorhang". Als zweites Stück sang der Chor "Ich wollte nie erwachsen sein" (Bearb. P. Thibaut), aus dem Musical "Nessaja" von Peter Maffay.
Der Gesangverein Rosenberg, Leitung Volker Graseck, am Klavier Carolin Graseck, sang unter anderem lustig, fröhlich und mit viel Temperament "Capriccio" (Satz Hermann Ophoven). Im Anschluss präsentierte sich der Gesangverein "Harmonie" Hüngheim, Leitung Josef Stahl, am Klavier Beate Speitelsbach, mit "Ein Abend bei Paul Lincke" (Komp. Willy Parten) und brachte mit dem Potpourri Berliner Melodien viel Stimmung. Bei diesem schwungvollen Beitrag mit seinen gut gemeisterten Tempowechseln führten die Sopranstimmen und Josef Stahl glänzte mit seinem Sologesang.
Bürgermeister Jürgen Galm entbot bei seinen Grußworten die Grüße der Stadt Osterburken und des Gemeinderates. "So wie man morgens das Erwachen der Natur vernehmen kann, brachten die Sänger ihre Lebensfreude beim Singen zum Ausdruck", betonte das Stadtoberhaupt. Der Vizepräsident des Sängerbundes Badisch Franken, Wolfgang Runge, meinte, ein Gruppensingen sei der Form nach eine interne Veranstaltung. "Wir wurden als Verein gegründet, in einer Zeit, als Zusammenhalt und Zusammenstehen gesellschaftlich notwendig war", so Runge.
Wer in einem Chor singe, ordne sich in ein größeres Ganzes ein. "Wir müssen lernen, aufeinander zu achten und aufeinander zu hören. Dies sind alles Tugenden, die in einer Individualgesellschaft verloren zu gehen drohen", resümierte Runge.
Den zweiten Teil des Chorkonzerts eröffnete die stimmgewaltige Chorvereinigung "Eintracht" Bofsheim, Leitung und Klavier Margit Hettinger, mit "Alt wie ein Baum". Dieser Hit zählt zu den bekanntesten Songs der "Puhdys". Alt wie ein Baum ist angelehnt an ein Gedicht "Alt will ich werden". Melodie und Rhythmus sind schlagerhaft, der Gesangsstil eher rockig. Außerdem sang der Chor "Manchmal" von Peter Kraus, der aus dem Oldie-Klassiker "Rhythm of the rain" (war 1963 ein Welthit) eine deutsche Version namens "Manchmal" machte. Der Chor bot dem fachkundigen Publikum eine überzeugende Vorstellung durch seine gleichmäßige harmonische Stimmverteilung.
Die Chorgemeinschaft "Frohsinn" Sindolsheim, Leitung und Klavier Dagmar Stief, sang danach den Schlager "Im Wagen vor mir" und ein Soul-Medley (Rock my Soul, Amen, Halleluja shout it out). Rock und Soul-Musik gehören zu den Stärken dieses Chors, der sich mit Freude, Temperament, Begeisterung und durch die englische Sprache voll entfalten konnte. Nach Venedig entführte der Gesangverein "Eintracht" Merchingen, Leitung Volker Graseck, am Klavier Carolin Graseck, mit "Lockendes Venetia" (H. Gernhold, Satz Otto Groll). Die Sänger stellten hier mit viel Herzblut und exaktem Gesang die Stadt Venedig vor und sangen im Anschluss "Edler Rebensaft" (Komp. R. Autenrieth). Als kleiner, aber feiner Chor präsentierte sich im Anschluss der Gesangverein "Frohsinn" Korb. Zunächst erklang harmonisch "Wär heut mein letzter Tag" (Frankfurter und Reitz, Arr. Peter Schnur) und danach der Welthit von Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York". Mit ihrem freudigen und ausdrucksvollen Gesang sang sich der Chor in die Herzen der Zuhörer.
Die Chorvereinigung 1846 Sennfeld, Leitung und Klavier Michael Friedrich, bot danach "Ein jeder Tag" ((Karl-Heinz Weber-Müllenbach) und den bekannten Hit "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" (Jack White, Bearbeitung Helmut Wolf) dar, wobei die Sänger mit einer guten Intonation überzeugten.
Bühne reichte fast nicht aus
Die Bühne reichte fast nicht aus für die Chorformation Gesangverein "Sängerbund" Hirschlanden, Chorgemeinschaft "Eintracht" Oberwittstadt und Gesangverein "Liederkranz" Unterkessach, Leitung Annemarie Moser, Gitarrenbegleitung Astrid Harlacher, die "Junger Tag" (Thöner u. Lego, Arr. Hans-Dieter Kuhn) und den bekannten Schlager "Butterfly" (Daniel Gerard, Arr. P. Thibaut), vorstellten. Trotz der großen Anzahl von Sängern kamen aufgrund einer guten Intonation die Stimmen harmonisch und klar zum Ausdruck.
Die Vorsitzende der Sängergruppe eins, Ilona Becker, dankte danach allen Chorleitern und Sängern, Grußrednern und Bürgermeister Jürgen Galm für die Überlassung der Baulandhalle, dem gastgebenden Chor für die Bewirtung und wies noch auf das 20-jährige Bestehen des Männerchores der Sängergruppe eins am 19. Mai, um 19 Uhr, in der Baulandhalle Osterburken hin.
Die Besucher warteten bereits gespannt auf den Auftritt des Männerchores der Sängergruppe eins, unter der Leitung von Josef Stahl. Der Chor bot einen besonderen Ohrenschmaus bei "Der Chor ist ein großes Orchester" (Musik: Hermann Wojciechowski) und "Säuferballade" (Karl-Heinz Weber-Müllenbach). Der stimmgewaltige Männerchor beeindruckte durch seine Intonation und durfte erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen. jüh
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