FN-Touren (9) - Auf dem Gaubahn-Radweg von der Tauber an Main und wieder zurück

Statt Dampfloks schnaufen nun die Radfahrer

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Früher schnauften hier die Dampfloks, heute sind es die Radfahrer: Der Gaubahn-Radweg verbindet Röttingen im Taubertal mit Ochsenfurt im Maintal. Es handelt es sich dabei um die Trasse der ehemaligen Eisenbahnstrecke von Weikersheim nach Ochsenfurt, der sogenannten "Gaubahn". Der Eisenbahnverkehr auf der 1907 eröffneten Strecke endete 1992, danach wurden die Gleise abgebaut und später ein Radweg auf dem Bahndamm eingerichtet.

Die Steigungen halten sich auf der gesamten Strecke zwar in Grenzen, da die Lokomotiven der damaligen Zeit größere Steigungen wohl nicht bewältigt hätten. Da der Weg zumindest bis nach Gelchsheim stetig ansteigt, ist für diese Fahrradtour aber schon eine gewisse Kondition mitzubringen - oder aber man benutzt ein E-Bike.

Die hier beschriebene Fahrradtour beginnt in Röttingen. Man fährt zum Ortsausgang Richtung Rothenburg. Vor der Avia-Tankstelle biegt man rechts ab auf den kostenfreien Parkplatz. Hier kann man sein Auto unbeschränkt abstellen. Mit dem Rad geht es zurück zur Hauptstraße, ein kurzes Stück, und man biegt gegenüber der Firma Eibe links in die Bahnhofstraße ab. Der Fahrradweg verläuft oberhalb des Steinwerkes Baumann vorbei.

Der erste Teil des Fahrradweges zwischen Röttingen und Bieberehren ist nicht asphaltiert. Es handelt sich hier um feinen Split, der Weg ist aber sehr gut zu befahren. Auf diesem Abschnitt ist der Weg total eben. In Bieberehren muss man unbedingt auf das Schild "Gaubahnradweg" achten und darf nicht dem Schild "Liebliches Taubertal" folgen. Ab hier steigt der Weg stetig an. Nach rund sieben Kilometern erreicht man etwas abseits des Radweges Burgerroth und nach weiteren drei Kilometern den Abzweig nach Aub. Den Abstecher nach Aub (1,4 km), sollte man unbedingt machen, denn Aub ist sehenswert mit seinem malerischen Ortskern, dem Schloss und der Kirche. Für diesen Abstecher fährt man ein kurzes Stück auf der Landstraße, dann rechts ab über eine kleine Brücke, anschließend links zum Marktplatz durch einen kleinen Torbogen (hier kurz absteigen). Es ist empfehlenswert, den gleichen Weg wieder zurück zum Gaubahnradweg zu nehmen und nicht zu versuchen, diesen anderweitig zu erreichen.

Die Beschilderung des gesamten Fahrradweges ist ausgezeichnet, deshalb gebührt hier an dieser Stelle ein ausdrückliches Lob den Verantwortlichen.

Ab Aub führt der Weg durch den "Ochsenfurter Gau", ein relativ ebenes, fruchtbares, landwirtschaftliches Gebiet mit riesigen Äckern und Wiesen, das neuerdings auch mit Windrädern, Biogas- und Photovoltaikanlagen bestückt ist. Nach wenigen Kilometern erreicht man Gelchsheim, und damit den Scheitelpunkt der Strecke. Neben dem Weg befindet sich ein kleines Schwimmbad. An heißen Tagen kann man hier etwas Abkühlung in Anspruch nehmen, denn auf dem Großteil der Strecke fährt man in der prallen Sonne, Schatten gibt es relativ wenig.

Lohnende Abstecher

Im Übrigen lohnt es sich durchaus, einen Abstecher in die Orte Gelchsheim, Sonderhofen, Ritterhausen und Gaukönigshofen zu machen. Man wird hierbei durch den Anblick wunderschön ausgestatteter Kirchen belohnt, den man so nicht unbedingt erwartet hätte.

Ab Gaukönigshofen fällt der Weg sanft zum Maintal hin ab. Es folgt ein idyllisches Tal. Der Weg führt an einem Bachlauf mit wohltuender Kühle entlang. An Tückelhausen vorbei (hier gibt es ein ehemaliges Kartäuser-Kloster mit einem Museum) erreicht man das Maintal. Man biegt nach rechts in den Maintal-Radweg ein und erreicht nach rund zwei Kilometern die Altstadt von Ochsenfurt. Ochsenfurt liegt an der südlichen Ecke des Maindreiecks. Die historische Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern, der mittelalterlichen Stadtmauer, den Kirchen und Türmen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Hier gibt es eine Reihe von Gasthäusern, in denen man sich von den "Strapazen" erholen kann.

Für die Rückfahrt nach Röttingen empfiehlt es sich, den gleichen Weg wie auf der Hinfahrt zu nehmen. So kommt man insgesamt auf rund 60 Kilometer, und somit auf eine schöne Tages-Radtour, die sich auf jeden Fall lohnt. Willi Maag

Tourdaten

  • Start- und Zielpunkt: Röttingen.
  • Länge: 59,8 Kilometer
  • Höhenmeter: aufsteigend 422 Meter, absteigend 422 Meter.
  • Wegekennzeichen: "Gaubahn-Radweg".
  • Parkplätze: In Röttingen, aus Richtung Weikersheim kommend, vor der Avia-Tankstelle rechts zum kostenfreien Parkplatz abbiegen.
  • Sehenswürdigkeiten: Wein- und Festspielstadt Röttingen, Altstadt von Aub, Kirchen in Gelchsheim, Sonderhofen, Ritterhausen und Gaukönigshofen, ehemaliges Kartäuser-Kloster mit Museum in Tückelhausen, Altstadt in Ochsenfurt.
  • Tipp: Da es auf der Strecke kaum Schatten gibt, empfiehlt sich an heißen Tagen zur Abkühlung ein Besuch des kleinen Schwimmbads bei Gelchsheim.
  • Weitere Infos und Karten: Zum Herunterladen im Internet unter www.fnweb.de (Menüpunkt "FN-Themenwelt", dann "FN-Touren") oder in der kostenlosen App "FN-Touren" für Smartphones und Tablet-PCs .- Im Buchhandel erhältliche Karte: ADFC-Regionalkarte "Würzburg - Fränkisches Weinland", BVA Bielefelder Verlag, 4. Auflage 2014.

Kartografie:

Alpstein Tourismus GmbH & Co. KG (www.outdooractive.com/kartografie), © OpenStreetMap (ODbL) - contributors (www.openstreetmap.org) Mitwirkende, CC-BY-SA (www.creativecommons.org)

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