Test Citroën C 4 Cactus BlueHDi 100 - Außergewöhnliches Design macht das Kompaktmodell zum echten Hingucker / "Airbumps" sind die Attraktion

Dieser "Cactus" sticht sofort ins Auge

Von 
Fabian Greulich
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Pfiffig, cool und originell: Der Citroën C4 Cactus sticht aus der Masse heraus.

© Greulich

Zu Weihnachten ein Kaktus? Kommt nicht so gut an. Aber ein Cactus? Da kommt Freude auf. Zwar sicher nicht bei jedem, denn dafür ist die kompakte Modellvariante des Citroën C 4 zu außergewöhnlich. Aber das macht nichts. Gut, dass sie da ist.

Pfiffig, cool, modern und originell. Der Citroën C 4 Cactus ist wirklich mal was ganz anderes. Er sticht förmlich aus der Masse des automobilen Einheitsbreis heraus. Mit einem mutigen Design, krassen Farben und einem cleveren Konzept hat die Kompaktlimousine schon jetzt das Zeug zum Kult-Auto.

Junge und junggebliebene Autofahrer stehen ganz oben im Beuteschema des Cactus. Bei Citroën hat man zum Glück nicht vergessen, dies auch bei den Kaufpreisen zu berücksichtigen, denn das Budget der Zielgruppe ist in der Regel eher knapp bemessen. Bei einem Einstiegspreis von 13 990 Euro ist aber auch daran gedacht.

Die Franzosen trauten sich was. Von einer schrillen Idee ließen sie nicht ab und setzten sie konsequent in ein Serienfahrzeug um, das überall dort, wo es auftaucht, die Blicke auf sich zieht.

Das extravagante Design prägt sich sofort ein. Glatte und klare Oberflächen und ein freundliches Knutsch-Gesicht, das jede Form von Aggressivität vermissen lässt. Dazu kunststoffumrandete Scheinwerfer und schlitzförmige Tagfahrlichter - am Cactus ist irgendwie alles irgendwie anders.

Das gilt auch und insbesondere für die Seitenansicht, denn hier dominieren die sogenannten "Airbumps", über die schon viel geschrieben und diskutiert wurde. Sie sind an den Flanken und Schürzen des Wagens integriert, an den Seiten aber am auffälligsten. Sie sind in vier Farben erhältlich (Black, Grey, Dune und Chocolate) und können mit zehn Karosseriefarben und drei Innenausstattungen ("Ambiente Stone Grey", "Pack Habana Inside" und "Pack Purple Inside") kombiniert werden. Vor allem aber sollen sie im Alltag echten Schutz bieten. Ihre nachgebende Oberfläche aus TPU (Thermo Plastic Urethan) verfügt über Luftkapseln als Aufpralldämpfer. Sie erfordern laut Citroën keine besondere Wartung und tragen direkt zur Senkung der Wartungs- und Reparaturkosten bei. Tatsächlich verringern die "Airbumps" ein echtes Ärgernis: Die Kratzer und Macken, die man sich auf öffentlichen Parkplätzen holt, weil irgendein Tollpatsch oder Ignorant ohne Rücksicht auf Verluste seine Tür aufgerissen hat. Jedenfalls kann die Luftpolster-Plastikmatte an der Seite da hilfreich sein. Im Vordergrund steht aber ganz klar der einzigartige optische Effekt.

Im Innenraum geht es extravagant weiter. Citroën verfuhr nach dem Prinzip "Weniger ist mehr" und holte aus dem Cockpit alles raus, was überflüssig erschien. Auf diese Weise wurde mehr Platz geschaffen für die Insassen - und damit entstand ein Plus an Bewegungsfreiheit.

Durch das tiefe Armaturenbrett verfügt der Beifahrer über mehr Freiraum und eine großzügige Ablage. Diese Anordnung ergibt sich durch eine 100 Prozent digitale Schnittstelle und eine optimale Cockpitgestaltung: So ist der Beifahrerairbag im Dachhimmel angebracht, was das Handschuhfach wieder zu dem macht, was früher einmal war. Im Cactus breitet sich der Airbag oben an der Windschutzscheibe entlang aus. Sämtliche Bedientasten verschwinden zugunsten eines Sieben-Zoll-Touchscreens, der über alle wichtigen Funktionen verfügt (Klimaanlage, Media, Navigationssystem, Fahrzeugeinstellungen, Telefon, Internetdienste und Fahrhilfen). Außerdem ersetzt ein digitaler Bildschirm das herkömmliche Kombiinstrument.

Bei allem Purismus geht es im Cactus erfreulich gemütlich zu. Breite, bequeme Sessel machen die Fahrt zum Vergnügen. Das sanft abgestimmte Fahrwerk des Cactus tut sein Übriges. Für Fahrer und Beifahrer ist also bestens gesorgt. Auf der Rückbank fehlt es allerdings etwas an Polsterung. Dafür lassen sich Kindersitze in null Komma nichts befestigen, und die Beinfreiheit im Fond des nur 4,16 Meter langen Wagens ist prima. Über die zur Verfügung stehenden 348 Liter Kofferraumvolumen kann man ebenfalls nicht meckern.

Citroën bietet für den Cactus drei Benzinmotoren mit 75 PS (ab 13 990 Euro), 82 PS (ab 15 340 Euro) und 110 PS (ab 18 440 Euro) sowie einen Dieselmotor mit 99 PS (ab 20 240 Euro) an. Im Test überzeugte der Diesel durch eine angemessene Laufruhe und beim Trinkverhalten mit der Genügsamkeit eines Kaktus.

Das Testfahrzeug in Zahlen

Motor: Vierzylinder, Reihe Hubraum: 1560 ccm Leistung: 99 PS (73 kW) bei U/min: 3750 max. Drehmoment: 254 Nm bei U/min: 1750

Normverbrauch: 3,5 Liter Diesel CO2-Emission: 92 g/km Testverbrauch: 5,2 Liter

Beschleunigung von 0-100 km/h: 10,6 sec. Höchstgeschw.: 184 km/h

Länge/Breite: 4157/1946 mm Höhe/Radstand: 1540/2595 mm Leergewicht: 1145 kg zul. Gesamtgewicht: 1610 kg Kofferraum: 348 bis 1170 Liter Tankinhalt: 45 Liter

Anhängelast gebremst: 825 kg ungebremst: 570 kg

Grundpreis: 20 240 Euro

Redaktion FN-Chefredakteur

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