Mannheim. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck steigt mittelfristig aus der Produktion mittelschwerer Motoren für Lkw und Busse aus - mit direkten Folgen für das Mercedes-Benz Motorenwerk in Mannheim. Dort werden solche Aggregate bisher gebaut. Die Motoren dieser Kategorie für seine Nutzfahrzeuge will das Unternehmen stattdessen künftig von dem US-Hersteller Cummins beziehen. Geplant sei dazu eine strategische Partnerschaft der beiden Unternehmen, für die man nun eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet habe, teilte Daimler Truck am Dienstag mit.
Wie Daimler weiter mitteilt, wird Cummins dazu auf dem Gelände des Mannheimer Mercedes-Benz Werks eine Motorenfertigung aufbauen, "um dort ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts mittelschwere Motoren mit
Abgasnorm Euro VII zu lokalisieren". Die Motoren sollen in Nutzfahrzeugen von Daimler Trucks & Buses, aber auch bei anderen Nutzfahrzeugherstellern zum Einsatz kommen. Mit dem Anlauf der Cummins Motoren soll die Daimler-Produktion von mittelschweren Motoren sukzessive auslaufen. "Mit der Umstellung auf Euro VII hätten wir erhebliche Mittel in die Weiterentwicklung unserer mittelschweren Motoren investieren müssen", begründet Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG, den Schritt in einer Mitteilung. Diese Mittel sollten nun stattdessen in die Entwicklung emissionsfreier Antriebstechniken fließen.
Schwere Lkw-Motoren, die bisher ebenfalls am Standort Mannheim gebaut werden, will Daimler Truck unterdessen weiter selbst produzieren. Was die geplante Partnerschaft mit Cummins für die mehr als 5100 Daimler-Beschäftigten im Mannheimer Motorenwerk bedeutet, blieb zunächst offen.