Fußball

Topteams in Turbulenzen

Würzburger Kickers gastieren zum absoluten Spitzenspiel bei der Spvgg. Unterhaching

Von 
Steffen Krapf
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Rechtzeitig zum Spitzenspiel in Unterhaching ist Kickers-Leistungsträger Dominik Meisel wieder fit. © Frank Scheuring

Gipfeltreffen in Unterhaching: Am späten Samstagnachmittag blickt die gesamte Regionalliga Bayern in den Münchner Süden. Der Tabellenführer Spvgg. Unterhaching empfängt seinen Verfolger, den FC Würzburger Kickers. Beide Teams legten einen Fehlstart ins neue Jahr hin. Dennoch könnte die Partie bereits wegweisend im Titelrennen sein.

„Ich will unbedingt mit den Jungs aufsteigen“, sagt Kickers-Innenverteidiger Felix Göttlicher unmittelbar vor dem Topduell (Hinspiel 1:0 für „Haching“) gegen seinen Ex-Verein. Die „Rothosen“ versuchen sich seit der Winterpause, nach dem furiosen letzten Halbjahr, erst gar nicht im Understatement.

Doch der Motor stottert derweil gewaltig. Göttlicher und Co. warten immer noch auf den ersten Sieg des Jahres. Dem 1:1 daheim gegen Türkgücü München, folgte die fast schon blamable 2:3-Schlappe bei Aufsteiger DJK Vilzing und auch am letzten Wochenende, beim 1:1 gegen Viktoria Aschaffenburg, reichte es zu keinem „Dreier“. Bricht die junge Mannschaft etwa unter den selbstgesteckten Zielen zusammen? „Es kann schon sein, dass wir uns selbst viel Druck machen“, versucht der erst 20 Jahre alte Göttlicher, der Kickers-Leihgabe von Drittligist Erzgebirge Aue, zu erklären. Die letzten Spiele zeigten ihm dennoch, dass man zumindest immer in der Lage ist, sich gefährliche Chancen zu erarbeiten. Nur wurden diese bisweilen reihenweise schlampig vergeben.

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Ähnlich unkonzentriert trat erschreckend häufig auch die Defensive auf. „Es fehlt uns momentan an der letzten Konsequenz – vorne und hinten“, findet der Abwehrmann. Im Spitzenspiel muss sich das dringend ändern, auch wenn die Oberbayern selbst säckeweise Probleme aus dem Sportpark, in dem einst Bundesliga gekickt wurde, schleppen müssten. Sportlich ist das Team von Trainer Sandro Wagner äußerst holprig aus der Winterpause gekommen – mit einem Sieg und zwei Niederlagen. Der Vier-Punkte-Vorsprung auf Würzburg könnte am Samstag auf nur noch einen Zähler schrumpfen. Hinzu kommen die Turbulenzen abseits des Platzes. Seit Dezember hat der Klub mit fortwährenden Liquiditätsengpässen zu kämpfen (wir berichteten). Immer wieder kommt es seither zu verspäteten Gehaltszahlungen der Spieler. Ob die Spvgg. Unterhaching den Gang in die 3. Liga überhaupt gehen könnte und möchte, ist indes noch völlig offen.

Wichtige Wochen

Der Fehlstart beider wird, wenn Schiedsrichter Tobias Wittmann um 16 Uhr anpfeift, jedoch keine Rolle mehr spielen, ist sich Kickers-Trainer Marco Wildersinn sicher. „Ein Sieg kann vieles wieder verändern.“

Die Würzburger stehen nämlich vor schicksalhaften Wochen. Nach Unterhaching folgt das Heimderby gegen den Schweinfurt und das Pokal-Halbfinale gegen den FV Illertissen. Gerade rechtzeitig lichtet sich auch das kürzlich noch prallgefüllte Verletzten-Lazarett nach und nach. Dominik Meisel, der wochenlang ausfiel, wurde bereits gegen Aschaffenburg eingewechselt und ist in Unterhaching ein Kandidat für die Stammelf, verrät sein Trainer. Tim Littmann und Daniel Hägele machen zumindest Fortschritte in ihrer Reha, fehlen den Kickers aber auch weiterhin.

Am Freitagmittag zieht der Kickers-Tross nach dem Abschlusstraining bereits los in Richtung München. Am Samstagabend wird man dann bereits wissen, ob die Aufstiegsträume am „Dalle“ schon im März ziemlich ausgeträumt sind.