Odenwald-Tauber. Die Menschen entlang der Frankenbahn zwischen den Knotenpunkten Lauda und Osterburken wollen mitgenommen werden – im Zug ebenso wie bei (bahn-)politischen Entscheidungen. Es ist deshalb nicht zielführend, wenn ihnen vonseiten des Stuttgarter Verkehrsministeriums vorgeschrieben wird, Bahn fahren zu „müssen“, um jene 500 Passagiere pro Tag zu erreichen, die nötig sind, um ab Dezember 2023 vom Probe- in den Dauerbetrieb überzugehen.
Statt irgendwelche Vorgaben durch Zahlenspielereien zu machen, wäre es besser, den Bürgern den Umstieg auf den Zug erst einmal richtig schmackhaft zu machen. Politik und Bahn müssen sich den Schuh anziehen, dies bislang nicht ausreichend getan zu haben. Während die Anrainerkommunen sowie die Landkreise Main-Tauber und Neckar-Odenwald ihre Hausaufgaben zum Großteil gemacht haben, schieben sich Bahn und Verkehrsministerium den „schwarzen Peter“ gegenseitig zu.
Für Stuttgart 21 werden Milliarden ausgegeben, der ländliche Raum scheint – wieder einmal – außen vor zu bleiben, was die Verbesserung der Infrastruktur angeht. Viele Menschen in der Region fühlen sich daher zurecht abgehängt.
Kommentar Frankenbahn: Die Menschen mitnehmen
Klaus T. Mende zur Situation der Frankenbahn