Wittighausen. Einstimmig hat der Gemeinderat Wiittighausen in seiner jüngsten Sitzung sowohl den Vollzug des Forstwirtschaftsjahres 2024 als auch die Planung des Forstwirtschaftsjahres 2026 genehmigt. Beide Vorlagen wurden zu Beginn der Sitzung von Christian Hofmann, Forstrevierleiter 36 – „Grünbach“, und Patrick Halbauer, stellvertretender Leiter des Kreisforstamtes, vorgestellt.
In dem insgesamt 132 Hektar großen Gemeindewald betrug im abgelaufenen Forstwirtschaftsjahr 2024 der Holzeinschlag 838 Festmeter und lag damit etwas über dem mit jährlich 680 Festmeter veranschlagten Soll. Die Einnahmen beliefen sich auf fast genau 81.500 Euro, woraus bei Ausgaben von 71.000 Euro ein Überschuss von rund 10.500 Euro resultierte. Zu dem positiven Ergebnis trug dementsprechend maßgeblich die Holzernte mit Erlösen von etwa 62.500 Euro bei, während vor allem Kulturen, Wildschutz- und Bestandspflegemaßnahmen sowie Betriebssteuern belastende Ausgabenposten waren.
Für das Forstwirtschaftsjahr 2026 ist ein Einschlag von 710 Festmetern geplant. Die Einnahmen werden mit 65.000 Euro und die Ausgaben mit etwa 63.000 Euro angesetzt, so dass ein geringer Überschuss von knapp 2.000 Euro erwartet wird. Neben den Haushaltszahlen, die nach wie vor eine „schwarze Null“ als Ziel haben, erläuterten Hofmann und Halbauer zudem spezielle Herausforderungen der kommenden Jahre.
Zwar machen Trockenheit und Schädlingsbefall dem Wald weiterhin sehr zu schaffen, jedoch sei der klimabedingte Waldumbau bereits im Gange. Beispielsweise wurde am Uhlberg im vergangenen Jahr eine Wiederaufforstung mit jungen, klimaresistenteren Bäumen vorgenommen. Inwieweit die neuen Bäume an dem besagten Standort gedeihen werden, müssten die kommenden Jahre zeigen.
Der Gemeindewald werde weiterhin nachhaltig bewirtschaftet und der Einschlag bleibe im Gleichgewicht mit dem jährlichen Zuwachs, wenn es die Natur zulasse. „Der Wald der Zukunft wird noch klimaresistenter aufgestellt sein, und die Ziele der Bewirtschaftung werden sich wandeln, weg von reiner Holzernte und zunehmend mehr hin zur Erholungsquelle sowie zum ökologischen Entfaltungsraum“, prognostizierten Christian Hofmann und Patrick Halbauer.
Bürgermeister Marcus Wessels kritisierte die aktuell ansteigende Praxis, Windkraftanlagen in Wäldern zu planen und zu errichten. „Auch wenn nachvollziehbar Strom aus regenerativen Quellen benötigt wird, könne es nicht Absicht sein, dafür Wald abholzen zu müssen“, beanstandete er appellierend.
Im Gemeinderat notiert
•Bürgermeister Marcus Wessels gab die Ergebnisse einer vor Kurzem mit der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde in Unterwittighausen durchgeführten Verkehrsschau bekannt. Zum einen wurde in der Alten Poppenhäuser Straße beim Kindergarten eine Verlängerung des Haltverbots im Einmündungsbereich bis zum Beginn des Geländers durch eine Grenzmarkierung festgelegt. Zum anderen seien hingegen keine verkehrsrechtlichen Maßnahmen bezüglich der Parksituation in der Straße „Kastanienberg“ im Einmündungsbereich „Am Bären“ erforderlich. Grundsätzlich sei das Parken innerorts am Fahrbahnrand erlaubt und entspreche in einem Wohngebiet der Regel. In der Straße „Kastanienberg“ bestünden ausreichend gesetzliche Halt- oder Parkverbote, vor allem aufgrund Grundstücksausfahrten sowie an engen Stellen, bei denen eine Restfahrbahnbreite von drei Metern nicht gegeben ist.
•Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für eine Änderung der Friedhofsatzung und die Verkürzung der Ruhezeit für Urnen von 20 auf 15 Jahre aus. Damit soll insbesondere den geänderten Lebensumständen älterer Angehöriger Rechnung getragen werden. Ratsmitglied Armin Arbinger gab zu bedenken, dass damit auch die Friedhofsgebühren neu berechnet werden müssen und sich eventuell höhere Gebühren ergeben könnten.
•Gemeinderätin Erika Kordmann vermeldete, dass die Solarleuchten am Radweg zwischen Unterwittighausen und Oberwittighausen nach mehrmaligem Ausfall in jüngster Vergangenheit wieder alle funktionieren. Bürgermeister Wessels kündigte an, dass demnächst vier dimmbare Solarlampen am Panoramaweg in Unterwittighausen installiert werden sollen.
•Die nächste Gemeinderatssitzung findet am Dienstag, 2. Dezember, um 19 Uhr im Rathaussaal in Unterwittighausen statt.
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