Grafschaftsmuseum

Wertheimer Türme faszinieren auch im Kleinformat

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hw
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Zu den markantesten Bauwerken der Stadt Wertheim gehört der sogenannte Spitze Turm. Ludwig Weisere (links) erklärte an dem von ihm gefertigten Modell, warum der Spitze Turm auch schräg und somit ein schiefer Turm ist. © Holger Watzka

Wertheim. Eine Führung durch historische Bauwerke „en miniature“ im Grafschaftsmuseum stieß auf großes Interesse. Mit seinen detailgetreuen Nachbauten begeisterte Ludwig Weiser sein Publikum.

Im Kleinen dargestellt sind dabei der Spitze Turm, auch als schiefer Turm von Wertheim bekannt, sowie der geheimnisvolle Turm mit Doppelwende im heutigen Grafschaftsmuseum. Beide Bauwerke sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Ludwig Weiser gab überraschende Einblicke in die Baugeschichte, den Aufbau und die Funktion dieser beiden markanten Bauwerke in der Innenstadt.

Weser erklärte zunächst, dass er kein Modellbauer sei, sondern Diplom-Handelslehrer. Allerdings begeistern die von ihm gebauten Modelle mit ihren vielen liebevoll nachgebildeten Details jeden Betrachter. Für die Bauwerke, so der „Baumeister“ gibt es keine Pläne.

Zunächst wurde die Besuchergruppe an das Modell des am Grafschaftsmuseum angebauten Treppenturms geführt. Seine Treppenläufe in Form einer Doppelhelix sind völlig getrennt, so dass man einander nicht begegnet. Es gibt je zwei Ein- und Ausgänge zu den Gebäudeteilen. Diese außergewöhnliche Art der Treppenführung findet man häufig an Klosterkirchen, angeblich, um den Zugang für Mönche und Nonnen zu trennen. Am Gebäude in Wertheim diente sie dazu, die beiden gräflichen Gebäude platzsparend zu verbinden.

Das zweite Wahrzeichen von Wertheim neben der Burg, so bezeichnete Ludwig Weiser den Spitzen Turm, wurde ursprünglich zur Verteidigung der Stadt errichtet. Bald nach der Erbauung neigte er sich, hatte man doch auf Sand gebaut.

Dass der Spitze Turm auch schräg ist, sieht man am besten vom Neuplatz oder der Tauberstraße aus. Über einen runden Unterbau erhebt sich ein achteckiger Aufbau. Der Turm hat eine Gesamthöhe von 36,5 Metern. Die Besuchergruppe war begeistert von den interessanten Ausführungen und der Arbeit, die Ludwig Weiser in die beiden Modelle investiert hat. hw