Wertheim. Mehr als 50 interessierte Besucherinnen und Besucher kamen zum ersten Politischen Aschermittwoch der CDU Wertheim in die Mehrzweckhalle nach Waldenhausen. Wie die Verantwortlichen mitteilen, freute sich Ortsvorsteher Gerrit Lang, dass es gelungen sei, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Ursprünglich sei ein Vor-Ort-Termin der CDU-Fraktion im Wertheimer Gemeinderat geplant gewesen. In Absprache mit dem Stadtverband habe man die Veranstaltung zum ersten Politischen Aschermittwoch weiterentwickelt.
Fraktionsvorsitzender Axel Wältz meinte, am Aschermittwoch könne man gegenüber dem politischen Mitbewerber die eine oder andere Spitze setzen. Mit Blick auf die Bundes- und Landespolitik stellte er fest, man brauche im Bund eine „Sahara-Kollation“, damit man alle in die Wüste schicken könne. Vom Land erwarte man mehr Solidarität in Sachen Energiewende. Denn im ländlichen Raum stemme man die Energiewende, werde aber bei der Wohnraumentwicklung im Stich gelassen.
Thematisch in Wertheim angekommen, sparte Wältz nicht mit Kritik. Aufgabe eines Gemeinderates sei nicht die eigene Öffentlichkeitsarbeit, sondern Anliegen der Bürger ins Rathaus zu tragen und nicht umgekehrt.
Weiter betonte der Redner: „Stadt und Ortschaften ergänzen sich hervorragend“, Zentralismus sei für eine Flächenstadt wie Wertheim der falsche Ansatz. Die CDU Wertheim wolle die gewachsenen Strukturen und das ehrenamtliche Engagement in den Ortschaften weiter fördern. Bauplätze müsse es für Auswärtige und Ortsansässige geben. Wichtige Infrastrukturen wie Feuerwehren und Kindergärten müssten in der Fläche erhalten bleiben, ebenso alle Ortsverwaltungen. Wertheim habe eine „bärenstarke Wirtschaft. „Stadt und Ortschaften gemeinsam nach vorne“, das sei die Devise der Wertheimer Union.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde machten einige Zuhörer deutlich, dass es den Dörfern erlaubt sein sollte, durchaus kleinere Projekte auf dem kurzen Dienstweg oder in Eigenregie zu regeln. Ein Zuhörer beklagte, dass der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern viel zu langsam gehe.
Nachfragen und Kritik gab es zu den Sanierungsgebieten in den Ortschaften, die in den Dörfern zur Innenentwicklung ausgewiesen wurden. Ohne direkte Zuschüsse sei die Wirkung minimal. Zudem wurde gewünscht, dass sich die Stadtentwicklungsgesellschaft mehr in den Ortschaften engagieren sollte.
CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jochen Wältz betonte, es gehe in der Kommunalpolitik in einer Flächenstadt wie Wertheim letztendlich um die Verteilung der Haushaltsmittel. Ein Haushalt sei immer ein politischer Kompromiss.