Wertheim. Ein Gerätehersteller beauftragte im Mai 2019 ein Transportunternehmen, Waschmaschinen von Nürnberg nach Köln zu transportieren. Der eingesetzte Fahrer machte in seiner Heimatstadt im nördlichen Main-Tauber-Kreis Station, lud dort an einem Wochenende mit Familienmitgliedern sechs Maschinen ab, Wert je 507 Euro, und gab den Fall als Entwendung durch Fremde aus.
Einen Schwager der Familie, 50 Jahre, wohnhaft in Wertheim, verurteilte jetzt das Amtsgericht wegen Diebstahls zur Strafe von 80 Mal 25 Euro. Andere Beteiligte ließen ihre Strafbefehle rechtskräftig werden. Gegen ein Familienmitglied ist das Verfahren beim Jugendschöffengericht Tauberbischofsheim anhängig.
Ein weibliches Mitglied der Familie hatte Monate nach der Entwendung mit einer Freundin über den Fall geplaudert, die erzählte es ihrem Vater, und der ging zur Polizei. Vier Maschinen konnte der Ermittlungsbeamte ausfindig machen, eine beim jetzt Angeklagten.
Der Mann ist zwei Mal wegen Betrugs vorbestraft. Er bestritt bei Gericht, beim Abladen geholfen zu haben. Er habe das gegenüber der Polizei nur behauptet, um einen Schwager zu entlasten, der unter Bewährung steht. Er räumte aber ein, eine Maschine für 250 Euro gekauft zu haben.
Die Staatsanwaltschaft im Strafantrag und die Richterin im Urteil orientierten sich jedoch an der polizeilichen Aussage. goe