Das Schulleitungsteam an der Comenius Realschule ist wieder komplett. Seit dem 1. Mai ist Verena Tenzer neue zweite Konrektorin.
Bestenheid. „Liebe Schülerinnen und Schüler“, tönte die Stimme von Katrin Amrhein am Freitagvormittag durch die Lautsprecheranlage der Comenius Realschule Wertheim (CRW). Die Schulleiterin gab bekannt, dass es seit dem 1. Mai wieder eine zweite Konrektorin an der Bildungseinrichtung gibt.
Verena Tenzer war gleich darauf auch zu hören. Sie freue sich auf die neue Aufgabe und auf die Zusammenarbeit, versicherte die 36-jährige. Mit ihr, dem ersten Konrektor Dr. Dieter Fauth und Katrin Amrhein, seit Anfang des Monats nun auch offiziell Realschulrektorin, ist das Führungstrio an der CRW nun wieder vollzählig.
Doppelte Belastung
Seit Katrin Amrhein zum Schuljahresbeginn die Nachfolge von Hans-Peter Otterbach angetreten hatte, war die Stelle der zweiten Konrektorin vakant. Das heißt, eigentlich war sie es nicht, denn die neue Schulleiterin hatte die Position in Personalunion weiterhin inne. Doppelarbeit also, allerdings ohne Doppelbezahlung.
Immerhin wusste man, dass diese Phase nicht lange anhalten würde, denn früh begann das Bewerbungsverfahren. Zwei Mitbewerberinnen hatte die gebürtige Wertheimerin Verena Tenzer, die in Reicholzheim aufgewachsen ist und dort auch nach wie vor wohnt. Wie sie gehören auch die beiden anderen Aspirantinnen zum Lehrerkollegium der Realschule. Geschadet hat der „Wahlkampf“, der in dieser Form natürlich keiner war, der Stimmung und Atmosphäre an der Schule nicht. „Wir sind ganz normal, offen und ehrlich, miteinander umgegangen“, sagt die neue Konrektorin und ihre Chefin bestätigt das.
Tenzer kennt sich aus an der CRW, seit 2009 unterrichtet sie hier, wo sie auch in ihrer Referendarzeit tätig war. „Ich kenne noch das alte Gebäude, als es da aus der Decke tropfte“, erinnert sie sich. Das Abitur hatte die neue Konrektorin am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium gemacht, dann an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg Deutsch und Biologie für das Lehramt studiert.
Amrhein nennt die Kollegin eine „eierlegende Wollmilchsau“, denn sie unterrichtet auch Naturwissenschaftliches Arbeiten, Biologie und Naturphänomene, Physik, Chemie „und in manchen Klassen Kunst“. Bevor sie jetzt offiziell ins Führungstrio aufrückte, gehörte sie bereits zum Schulleitungsteam, kümmerte sich etwa um Prüfungsvorbereitungen und Abschlussfeiern. Über die künftige Aufgabenverteilung zwischen ihr und den beiden Konrektoren werde man in den kommenden Wochen entscheiden, erklärt Katrin Amrhein. Auf jeden Fall aber „bin ich froh, dass wir wieder zu dritt sind“. Die Kollegen will sie aber schon mal beruhigen. Nachdem sie selbst in ihrem ersten Amtsjahr einiges durcheinandergewirbelt hat, „ist es jetzt erst einmal gut mit großen Veränderungen“.
Geduldig und ausgeglichen
Worin unterscheiden sich Schulleiterin und Konrektorin, worin ergänzen sie sich? „Sie ist auf jeden Fall diplomatischer als ich“, sagt Katrin Amrhein, die sich selbst als „etwas resolut“ charakterisiert, über Verena Tenzer. „Sie hat Pferde und ist eine begeisterte Reiterin. Vielleicht ist sie deshalb auch so geduldig und ausgeglichen. Ich hab nur einen giftigen Terrier.“ Für eine weiterhin gute Zusammenarbeit spricht auch die Tatsache, dass die beiden Frauen über einen ähnlichen Humor verfügen. Und davon haben sie reichlich, wie im Verlauf des Pressegesprächs immer wieder deutlich wird. Es wird viel gelacht. Ganz ernsthaft versichert die neue Konrektorin aber, dass ihr in erster Linie die Menschen wichtig sind, ob nun Kollegen, Eltern oder Schüler. Und dass sie lieber miteinander als übereinander redet. Sie freut sich darauf, nun Abläufe mitgestalten, Freiräume für Neues schaffen zu können.
Dass sie, wie schon erwähnt, das Kollegium gut kennt, sieht die Reicholzheimerin als Vorteil. „Sie sind offen und nett, lassen vieles zu und sich auf Neues ein.“ Verena Tenzer ist Mitglied der Schulkonferenz und dazu von den Kolleginnen und Kollegen gewählt worden. Für Katrin Amrhein ist das „ein gutes Zeichen der Akzeptanz“.