Wertheim. Was für ein Gewimmel herrscht an diesem Donnerstagnachmittag in der Bücherei der Gemeinschaftsschule Wertheim. Zum Glück ist diese schon vor geraumer Zeit in einen größeren Raum umgezogen, sonst hätte der Platz für all die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer, Lesepaten und Leseeltern sowie natürlich das Büchereiteam womöglich gar nicht ausgereicht.
Coup gelungen
Mittendrin und ganz in ihrem Element: Andrea Schwitt-Graf, die, so lobt Rektorin Alice Jäger in ihrer Begrüßung, "wieder einmal unglaublich rührige" Leiterin der schuleigenen Bücherei. Schwitt-Graf ist nämlich erneut ein Coup gelungen. Sie hat eine wertvolle Vorlesebox der Stiftung Lesen mit dem Thema "Zusammen lesen - zusammen leben" an Land gezogen.
Die enthaltenen Materialien bereichern nun den, wie Jäger anmerkt, "unglaublichen Fundus", der sich mit den Jahren angesammelt hat. Immerhin gibt es an der heutigen Gemeinschaftsschule seit 2004 Lesepaten und seit 2005 eine Schulbücherei. Damit ist man auf dem Gebiet ganz vorne dabei in Wertheim.
Und wie ist die Bücherei nun an die Kiste herangekommen? "Ich habe einfach mal aufgeschrieben, was wir hier so alles machen", erzählt Andrea Schwitt-Graf schmunzelnd. Es gibt an der Gemeinschaftsschule Lesebegleiter, die in die Klassen gehen und es gibt Lesepaten, die regelmäßig kommen.
Nicht zu vergessen sind die ebenfalls ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer in der Bücherei. Und schließlich gewährleisten der Förderverein sowie die Schulleitung finanzielle Unterstützung, um neue Medien beschaffen zu können.
Prall gefüllte Kiste
Zwar existiert auch ein "Wünschebuch", in das die Kinder eintragen können, was sie gerne lesen möchten. "Aber meistens weiß ich, wie ticken und was sie sich wünschen", sagt die Büchereileiterin. Die Vorlesebox der Stiftung Lesen ist prall gefüllt mit Büchern, einem Spiel und CDs - kurz: "Es ist alles dabei, was Freude macht."
Insgesamt haben die Waren laut Schwitt-Graf einen Wert von rund 1000 Euro. Einige der darin enthaltenen Medien stellt sie dann auch gleich vor und es war deutlich zu spüren, dass damit nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen ihren Spaß haben werden.
Natürlich nutzt Andrea Schwitt-Graf zusammen mit Alice Jäger die Gelegenheit, um ein Plädoyer für das Lesen und für das Vorlesen zu halten. Diese hätten nicht nur in der Schule, sondern vor allem auch Zuhause einen wichtigen Platz. Denn eine Einstellung der Eltern "Du gehst jetzt in die Schule, dir brauche ich nicht mehr vorzulesen" sei "schlimm für die Kinder", betont die Leiterin der Bücherei.