Wertheim. „Was bewegt mich?“ heißt die Ausstellung der Kreuzwertheimer Künstlerin Antje Vega beim zweiten Teil des Kunstsommers 2022 im Neuen Archiv der Burg Wertheim.
„Es handelt sich nach der Gruppenausstellung im ersten Teil des Kunstsommers um eine Einzelausstellung“, erklärte Axel Schöber von „Art Isotope“ im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Name lehne sich an dem Titel der Gruppenausstellung „Was bewegt uns?“ an. Hauptthema von Vegas sei immer der Mensch. In der Ausstellung fänden sich aber auch einige Landschaftsaufnahmen.
Vega wurde 1941 geboren und wuchs in Niedersachsen auf. Ihre Schulzeit verbrachte sie in Berlin. In Basel und Nürnberg absolvierte sie das Studium der Gebrauchsgrafik, das sie als Diplomdesignerin abschloss. Anschließend studierte sie „Freie Grafik“ und Malerei an der Kunstakademie Nürnberg. Heute lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Kreuzwertheim. Sie ist Mitglied im BBK-Unterfranken Würzburg und der Vereinigung Kunstschaffender Unterfranken und gehörte bei diesen verschiedenen Auswahljurys für Kunstthemen an.
„Ich interessiere mich für Menschen, wie sie ticken und die Zeit, in der wir leben“, berichtete Vega. Dies versuche sie auf eine subtile Art darzustellen. Inspirationen für ihre Bilder bekomme sie aus ihrem eigenen Leben, Beobachtungen und Menschen, die ihr begegnen. Beispielsweise greife das Gemälde „Wenn die Jäger näherkommen“, die Flüchtlingsthematik auf und verdeutlicht, dass überall auf der Welt Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen.
Oft malt die Künstlerin Frauen, aber auch Männer und androgyne Figuren. Bei der Führung durch die Ausstellung verwies Schöber auch auf die Tiere auf einigen Gemälden. In der Ausstellung auf der Burg seien dies Hunde. Vega erklärte, die Tiere stehen auch synonym für einen zweiten Menschen. Laut Schöber stünden die tierischen Begleiter im Gefühlszusammenhang auf gleicher Ebene wie die Menschen.
Die Maltechniken von Vega seien vielfältig: „Ölfarben gemischt mit Pigmenten, Kreide, Acryl.“ Die Maltechniken seien teilweise sehr experimentell. Der Galerie-Inhaber verwies auch auf einige Besonderheiten. So seien erstmals vier der acht Bleistiftzeichnungen zum Thema Puppenspiel zu sehen. Diese Zeichnungen stammten aus den frühen 1980er Jahren.
Insgesamt sind rund 40 Werke der Künstlerin zu sehen. Ein besonderes Bonbon seien zudem kleine Porzellanfiguren. Diese habe die Künstlerin gesammelt und auf heimischen Buntsandstein und Muschelkalk arrangiert. Dank zollte Schöber dem Rotary Club Wertheim der vier LED-Lampen für die Ausstellung gespendet hatte. Damit seien nun auch Abendführungen möglich.
Die Ausstellung ist bis 4. September jeweils Freitag bis Sonntag von 11 bis 13.30 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungen sind nach Absprache möglich.
Die Vernissage findet am Sonntag, 31. Juli, um 11.30 Uhr statt. Die Einführung übernimmt Maria Schabel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kunsthalle Schweinfurt. Die Finissage ist am Sonntag, den 4. September, um 11.30 Uhr statt.