Weikersheim/Laudenbach. Der Feuerschein über Laudenbach war weithin in der Dunkelheit sichtbar. Nach einer Akku-Explosion geriet ein Mehrfamilienhaus im Weikersheimer Stadtteil am späten Mittwochabend in Vollbrand. Sieben Bewohner konnten sich gerade noch rechtzeitig ins Freie retten, zwei wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ein Großaufgebot der Feuerwehren rückte zur Ecke Schadenbergstraße/Am Ghäuberg an.
Vollbrand zerstört Wohngebäude
Der Weikersheimer Stadtkommandant und Einsatzleiter Jürgen Friedel zeigte sich erleichtert, dass keine Personen größeren körperlichen Schaden erlitten, nachdem der Vollbrand das Mehrfamilienhaus mit seinen drei Wohneinheiten weitgehend zerstörte. Umliegende Wohnhäuser konnten durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr vor einem Übergreifen der Flammen geschützt werden. Insgesamt eilten rund 100 Einsatzkräfte herbei, darunter verschiedene Freiwillige Feuerwehren, das Deutsche Rote Kreuz mit Haupt- und Ehrenamtlichen, die Polizei und dann auch noch unterstützend das Technische Hilfswerk aus Igersheim.
Zimmerbrand war anfangs gemeldet
Um 22.50 Uhr erreichte die Integrierte Leitstelle in Bad Mergentheim der Notruf. Zunächst war von einem Zimmerbrand mit Personen in Gefahr die Rede. Einsatzleiter Friedel und seine Kameraden stellten vor Ort jedoch schnell fest, dass sich die Flammen vom Erdgeschoss in die anderen Stockwerke ausgedehnt hatten und ein Vollbrand vorlag, weshalb zügig weitere Kräfte alarmiert wurden. „Die Weikersheimer Kernstadt-Wehr ist samt Drehleiter komplett ausgerückt, dazu die Abteilungen Laudenbach und Schäftersheim. Als Unterstützung rückte noch ein Löschzug der Feuerwehr Bad Mergentheim mit eigener Drehleiter und weiteren Helfern zur Unterstützung an“, erklärte Stadtkommandant Jürgen Friedel den FN. Er betonte auch, dass keine Personenrettung mehr nötig war, weil alle Bewohner selbst auf die Straße gelangten. Zur Brandursache bestätigte Friedel den FN, dass anscheinend ein Fahrrad-Akku, der im Wohnzimmerbereich im Erdgeschoss neben weiteren Akkus gelagert wurde, explodiert war und das Feuer auslöste. Dieses griff rasch auf die Fassade und das gesamte Gebäude über.
Zwei Verletzte
Kreisbrandmeister Andreas Geyer sprach ebenfalls vom Brandausbruch im Erdgeschoss und Wintergartenbereich. Von acht gemeldeten Hausbewohnern seien sieben im Gebäude gewesen, fünf blieben unverletzt, zwei mussten vom Rettungsdienst versorgt werden. Die Feuerwehren kümmerten sich entsprechend schnell um die Brandbekämpfung, die sich aber als nicht einfach erwies, da viel Styropor mit Zement ausgegossen vor Ort verbaut wurde. Geyer sagte gegen Mitternacht, dass ein immenser Sachschaden entstanden sei und sich die (Nach-)Löscharbeiten wohl weit bis in die Morgenstunden ziehen würden.
Rettungsdienstleiter Christian Meiser vom DRK-Kreisverband Bad Mergentheim berichtete den FN, dass man zwei Hausbewohner mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gefahren habe. Zur Absicherung der Einsatzstelle und aller Helfer seien in Summe etwa 15 haupt- und ehrenamtliche DRK-Kräfte eingesetzt gewesen.
Der Sachschaden an dem Gebäude wird laut Polizeibericht auf 750.000 Euro geschätzt. Das Wohnhaus sei nicht mehr bewohnbar, wurde mitgeteilt. Alle Bewohner fanden auf privatem Weg eine Unterkunft, so die Polizei weiter, die die Ermittlungen zum genauen Brandhergang aufgenommen hat.
Ein Video zum Brand ist auf den Social Media Kanälen der Fränkische Nahrichten und hier im Artikel zu finden.
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