Walldürn. Ein simuliertes Unwetter sorgt für großflächige Zerstörung: Walldürn und seine Ortsteile hat es schwer getroffen. Keller sind vollgelaufen, Wege und Straßen unterspült, Bäume umgestürzt und Kommunikationstechnik wurde zerstört. Kurzum: Walldürn ist für einige Stunden fast gänzlich von der Umgebung abgeschnitten und auf sich allein gestellt.
Dieses großangelegte Übungsszenario des DRK Ortsvereins stellte die Übungsleitung (Maximilian Huber und Robin Rusnak) zu Beginn allen Beteiligten vor: „Die integrierte Leitstelle überträgt den Führungskräften vor Ort die Koordination aller Notfälle im Stadtgebiet.“
Eine schnell eingerichtete Sanitätsstation, zwei Mannschaftstransportfahrzeuge und ein Krankentransportwagen werden abgesetzt über eine Abschnittsleitung geführt. Sämtliche auf dem Stadtgebiet eingehenden Notrufe werden durchgestellt und von den Walldürner Kräften bestmöglich bearbeitet. In diesem Übungsszenario sind parallel fiktiv die Feuerwehr und das THW aktiv, um die Infrastruktur wieder herzustellen.
Lange Coronapause
Die ansonsten jährlich stattfindenden Großübungen mussten coronabedingt lange ausgesetzt und Fortbildungen primär in digitalen Formaten stattfinden. Dass sich praktisches Üben durch nichts ersetzen lässt, resümierten die ehrenamtlichen DRK Einsatzkräfte schnell. Beginn des Tages war ein Theorieteil zur Wiederholung der wichtigsten Inhalte durch Vereinsmitglied David Grasmann. Die Teilnehmer, Instruktoren, Küchenteam, Mimen und Schminker, insgesamt knapp 30 Personen bestanden aus Rettungssanitätern, Rettungshelfern, Sanitätern und auch Anwärtern, die in Kürze ihre Lehrgänge absolvieren.
Breites Übungsspektrum
Über den Tag verteilt wurden ein Dutzend Verletzte und Erkrankte versorgt. Hauptsächlich durch die Arbeiten zur Beseitigung der Unwetterschäden verursacht, waren viele chirurgische Verletzungen bei einem Waldunfall mit einer Kettensäge, Verbrennungen durch einen Stromunfall, Verkehrsunfälle oder ein Treppensturz an der Tagesordnung. Aber auch „reguläre“ Einsätze wie häusliche, internistische Szenarien mussten abgearbeitet werden, die sich wie in der Realität oft zeitlich überschlugen.
Als großer Abschlusseinsatz rückten die Kräfte am Nachmittag in ein Waldstück auf der Walldürner Höhe aus. Die Mannschaft des Tanklöschfahrzeugs der Feuerwehr erlitt beim Freilegen der Wege einen verheerenden Unfall. Das Stahlseil einer hydraulischen Winde, mit der umgestürzte Bäume gesichert wurden, ist gerissen. Das zurückschnellende Seil traf mehrere Kameraden und verletzte sie teils schwer. Schweißtreibende Arbeit für alle Beteiligten.
Positives Resümee
Nachdem Fahrzeuge und Material wieder einsatzklar gemeldet wurden, durfte zum Abschluss die Manöverkritik im Vereinsheim nicht fehlen.
Gemeinsam wurde der Tag konstruktiv aufgearbeitet und man ließ ihn bei einer gemeinsamen Grillfeier ausklingen.
Bereitschaftsleiter Manuel Sturm dankte abschließend allen Beteiligten für ihr andauerndes Engagement und insbesondere der Übungsleitung.